Alle 591 Texte von nautilus

exe das Glas denke an dich an den Kuss den es nie gab den an der Bushaltestelle du weißt

Gedanken / Haare stehen in / alle Richtungen / tränke sie in / Weihwasser / zähme sie mit / elfenbeinenem Kamm / lächle / lüge / mache weiter /

nehme dich mit / in die Tiefen / meines Rosariums / wache dann auf / gänzlich auf Stroh gebettet / Dornen in den Augen /

Glut zwischen / Fingerkuppen die dich / berühren sollten / blinzelnd von / der Asche / der Vergangenheit / Momente wie / kalter Rauch / ins Leere /

es ist / meine Entscheidung / aber ich entscheide mich / dagegen sie zu treffen / entschieden dagegen / entscheidet sich alles / gegen mich /

mit zu viel / Luft zum Atmen / kriechen vakante Herzen / hinter Rippenbögen hervor / tanzen die Frühlingsbrise / auf faulem Herbstlaub / ins Verderben /

die zerbrochenen Tassen haben mir kein Glück gebracht der Espresso fließt mir morgens durch die Hände verbrüht mir meine Lebenslinie

Figuren noch kleiner als dein Herz für mich stehlen zertreten darüber schweigen alles sein nur kein Tier in deinem Setzkasten

was du mit buntlackierten Fingernägeln formen willst ist Gips über Granit der Grad meiner Verzweiflung stofflich mehr Eigensinn und Stolz

gib mir Seife in den Whiskey meine Worte werden die selben bleiben Fuck Shit Hate Love und ein bisschen ich

gestrandet in irgendeiner Bucht kein Elfenbein nur ein Restleben am Buckel wird klar Hilfe ist in jeder Sprache ein Fremdwort

mein herzkatheter hängt am kabel meiner in-ears akute infektions- gefahr komm mir zu nahe lassen wir es darauf ankommen

tausendmal dann immer doch nicht genug ich mache nichts für niemanden Undercovertod kein Abschied wo kein Gruß mehr ehrlich ist

du bist mir siamesischer Zwilling und schlimmster Kritiker Bruder Melancholie das Glück wird uns entzweien ich bin bereit zu teilen

hast den teufel an die wand gemalt ich werde seinen schatten nicht mehr los rotlauf vom herzen bis zum hirn

der Frühling wächst wie Knospen aus Zigarettennarben mechanisch pharmazeutisch antwortet ein Geflecht aus Worthülsen auf deine Frage nach einem Befinden

ich schnipse flache steine in die ostsee von wien aus will ich kreise ziehen sie kommen niemals bei mir an

und wie der Mohn auf kargem Baugrund kämpft sich die Morgenröte durch die Wolken auch ich beschließe es zu versuchen

Bass- und Pulsfrequenz schlagen Wellen im Geflecht der Logik manchmal passt das Gewissen nicht zur Melodie mit Kilohertz gegen Nocturnes

smaragdgrün färbt Wasser die letzten Stunden ein dein Kopf an meiner Schulter abends fällt leise ein Stein aus meinem Schuh

wir haben die Liebe nackt gesehen alt furzend rülpsend voller Narben und Eiter so ehrlich es spielt uns das Cello

Haarrisse entlang des Rhythmus unserer Dissonanz faustgroße Worte hagelt das Crescendo auf ängstliche Herzen immer härter es wächst die Knochendichte

trage mein / altes Leben in / einer Urne / schreibe auf / Zeilen die statt / nüchtern lieber / tot waren / notarielle Bescheinigungen / meiner Ohnmacht /

es braucht Berührung keine Tusche die verläuft braucht den Zufall wie er zeichnet dabei Grenzen wahrt einen Flügelschlag den Schmetterlingseffekt

konserviert Sterben niemals noch den Wind zwischen den Blättern fühlen sinnlos zu Boden schon vor den letzten Blüten des Septembers

münde in die Kehre in meinem Kopf nur die Tabletten halten den Kurs Leitplanken leuchten im Glanz der ersten Liebe

wundgelegen / an Stunden / verschluckt von / Brandlöchern / zu groß / zu weich / verschlissen / zentriert im Raum / seiner Probleme / immer noch gänzlich / ungeliebt /

bringst Funkenflug / und Augenzwinkern / nimmst mir den Ernst / wo er nicht hingehört / baust mir Skulpturen / aus meinem Schrottplatz / der Gefühle /

meine Prosa / wäre schlecht / meine Haare / zu kurz / ich hätte / 5 kg zu viel / dass sie / mich liebt / es stimmt /

träum nicht bleib realistisch du bist krank aber dein Herz schlägt gegen seine Gitterstäbe sieht den Hauch Beere in den Grautönen

in der Junisonne reifen sie heran die roten Gedanken süß und voller Würmer hängen sie zwischen dem dichten Blattwerk des Alltags

packe dir mein Herz in deine Reiseapotheke damit du in kleinen Dosen an mich denken musst wenn du nach Blasenpflastern suchst

am Bahnhof begraben unter gefühlsmüden Menschen wünschte ich ich wäre unempfindlich flüchte mich notgedrungen giftig entlang der Mauerrisse in mich selbst

ich liebe die warme brise der hoffnung des frühlings verschlucke glücklich die falter auf dem weg zum yogastudio reite meinen regenbogen

gerade gefriert das letzte Molekül in der Tabelle eine Schubkarre Datenmüll auf dem Bildschirm im Büro auf meinem Drehstuhl kaltes Fleisch

in die kiste mit meinen gefühlen packe ich liebes- und abschiedsbriefe wunschzettel memoiren wenn ich zuklappe geht alles auf stand-by

die Schublade mit den Messern steht wieder offen wie im Vorübergehen bleibe ich an ihr hängen es zerreißt mir die Fassade

Schimmel in der neuen Wohnung der Teufel findet stets nach Hause während wir trinken meint er ich wäre Sache der Haushaltsversicherung

sichtbar von jedem Winkel dieser Stadt verlorene Leben auf Dächern in Stiegenhäusern Tiefgaragen karges Fassadenweiß deckt die Vergangenheit wo Dämmung schimmelt

irgendwas geht vor da draußen 1000 kleine Worte schöne traurige Dinge Verträge mit dem Teufel das Kleingedruckte hält die Welt zusammen

Leim und Holzabfälle darüber mattschwarzes Furnier man rechnet nicht mehr mit Mahagonitischen und Silberbesteck aber drei freie Plätze gab es gratis

fossile Worte / finden ihr Echo / scheuchen die / Krähen in mir / auf / sie werden niemals / weiterziehen / setzen sich mir / anderswo / ins Haupt /

dein Koffer / trägt mich / zum Bahnsteig / ein Kuss / die Türen schließen / sich hinter dir / verloren nun / der Kampf mit / Gleis 5 /

geteilte Augenblicke / schenkten mir Farbe / ich aber / stellte Gefühle / in Rechnung / verschlüsselt und / auf Löschpapier / durchgepaust / in das Schuldbuch / jener Herzen /

aufs Glück warten / ihm schon einmal / den roten Teppich / ausrollen / das mache ich / und durchhalten / innehalten / behüten / was wir geworden / sind /

auf halber Höhe / zwischen den Versen / Gefühle zu platzieren / dabei nicht / kopfüber von / der Strophe / zu fallen / in Kitsch / zu ertrinken /

das Glück vielleicht / nur zwei Vögel mit / gebrochenem Genick / auf Zweisamkeit / gestutzt im / goldenen Käfig / schließen sie / von innen / doppelt ab /

mit teerschwarzem / geistigem Auge / nehme ich mehr / wahr als gut tut / lebe ein Leben / voller Streifschüsse / verzweifelten Versuchen / mir selbst auszuweichen /

Eiskristalle im Schnapsglas / kämpfen gegen einen / erbarmungslosen Sommer / aus den Boxen / rotzen verliebte Herzen / ich schenke ihnen / mein letztes bisschen / Nüchternheit /

wir sitzen / unter dem / Hageldach der Welt / schieben Promille / zwischen Realität / und Wahrnehmung / packen die Zukunft / in eine Flaschenpost / gen Ungewissheit /