Alle 693 Texte von BerndtB

Der eine weint, der andre schmollt. / Sie haben"s beide nicht gewollt. / Die Welt verliert ihr Gleichgewicht. / Man spürt es, aber sagt es nicht. / Gerechtigkeit ging leis davon, / verlor sich hinter Stahlbeton. / Wir fragen leis: Wo...

Es war einmal ein guter Koch, / der konnte kochen, noch und noch. / Die Gäste kehrten bei ihm ein. / Sie mussten stets zufrieden sein. / Auch Tester kamen jedes Jahr, / und es gab Sterne, wunderbar. / Doch eines Jahres, ach, o Graus, / da...

Fettabsaugen, Falten liften, / Leber und den Darm entgiften. / Zwar gehst du dann am Bettelstab, / doch bist schön und gesund im Grab. /

Junge folgen auf die Alten. / Unser Leben geht vorbei. / Niemand kann das Glück behalten, / aber das ist einerlei. / Wenn wir noch die Fäden führen, / bringt das Leben neues Glück. / Jugendkraft kannst du verspüren. / Krankheit wirft...

Lösungen gibt’s massenhaft. / Die Wissenschaft ist mächtig. / Das Problem wird rangeschafft. / Und das Geschäft geht prächtig. / Zahlen, das muss jedermann. / Und jede Frau nicht minder. / Diverse brauchen es human. / Und ebenso die...

Der Sellerie fiel vom Regal, doch dem Regal war das egal. Der Mensch fiel von dem Erdenrund, den Erdball reut es keine Stund.

Ich möchte gerne Freude haben, häufig lachen, lustig sein. Mich an der eig’nen Dummheit laben. Ich bin klein, mein Herz ist rein…

Die Bäume wandern hin und her. Sie wissen keinen Ausweg mehr. „Wo gibt es Sonne, Licht und Luft?“ Der eine Baum zum andren ruft. „Über dem hohen Sternenzelt, da gibt es eine neue Welt. Lass` uns dorthin emigrieren. Was haben wir hier zu...

Auch im fortgeschrittenen Alter schneide ich mir die Nägel noch selber, sowohl an den Händen als auch an den Füßen. Letzteres wird langsam etwas beschwerlich, weil die Gelenkigkeit nachlässt, der Bauch zu fett ist oder die Arme kürzer...

Der Moser aus Fürth ist ein Guter; die kostbare Zeit nicht vertut er. Er tut, was er muss, da traf ihn ein Schuss. Zwischen zwei Steinen, da ruht er.

Heute wird sehr viel zitiert – / und die Meinung scheint fundiert. / Einstein, der ist sehr beliebt; / denn den klugen Hauch er gibt. / Shakespeare, Dante und Rousseau / funktionieren ebenso. / Mao, Lenin, Seneca, / auch Picasso war...

Eduard der Schneckerich gern zu den jungen Schnecken schlich. Ganz langsam kroch er, leis und sacht zu ihnen hin – meist in der Nacht. Jedoch die Schnecken waren schlau: Sie kannten Eduard genau, misstrauten seinem Schneckenschleim und gingen...

Fritz liegt auf dem Kanapee, will gemächlich ruhen. Seine nervende Renate findet blöd das und auch fade. Sie will lieber shoppen gehen, ratschen, andre Menschen sehen. Er will seine Ruhe haben, in dem Pfuhle sich vergraben. Da beginnt ihr...

Den Menschen meist die Frau gebiert, wenn sie ihn nicht zuvor verliert. Und danach läuft er frei und dumm ein Weilchen auf der Welt herum. Verbringt so manches liebe Jahr, der Sinn des Ganzen ist nicht klar.

Zwei Freunde einst sich trafen / an einer Bank am Hafen. / Sie sagten dies und jenes, / das Schlechte und auch Schönes. / Das meiste war nicht wichtig, / und auch nicht wirklich richtig. / Erbaulich wars am Hafen. / Dann gingen beide...

Dies Gedicht ist nicht perfekt. Das Versmaß ist recht unkorrekt. Doch es ist, man kann es sehn, unperfekt und wunderschön.

Schon beim ersten Hahnenschrei legt brav ein Huhn das Frühstücksei. Der Bäurin war dies völlig schnuppe - Das Tier kam abends in die Suppe.

Zwei Dinge, die man besser lässt, sind Ostern und das Weihnachtsfest. Das religiöse Ritual ist für viele eine Qual. Am besten ist's mit Toleranz: Der eine lässt das Feiern ganz, der andre suhlt sich im Gewühl, weil seine Seele es so...

Auf einem alten Odelfass saß ein Huhn und wurde nass, denn es schüttete gar sehr. Der Regen nahm kein Ende mehr. „Was soll ich tun?“, das Huhn sich fragt. Zitternd es sein Los beklagt. „Im Hühnerstall, da wär es schön. Ich brauchte nur...

Wir gehen in ein Wunderland, / voll Drohnen und Raketen. / Gewehre haben wir zur Hand, / um Frieden wir stets beten. / Die Friedenszeit ist wunderbar, / ach, lasst sie uns genießen. / Das Ende kommt bald, ganz und gar. / Auf uns die...

Was du nicht willst, das man dir tu, das mache selbst nur ab und zu.

Sein Konto ist leer: Das Herz wird ihm schwer. Die Frau, sie ist fort. Jetzt denkt er an Mord. Er schreibt ein Gedicht- So schlimm ist es nicht.

Alles kostet immer mehr. / Wo nehmen wir das Geld nur her? / Am meisten aber uns verwirrt, / Wenn das Freibier teurer wird. /

Jugendzeit, du übervolle. Die Weisheit spielt noch keine Rolle. Erwachsnenalters Blütezeit. Die Weisheit ist noch fern und weit. Im Abendsonnenschein des Lebens suchst du die Weisheit lang vergebens. In des Todes düstrer Stunde tritt die...

Die Einen reisen hin und her. Beständigkeit fällt ihnen schwer. Mal sind sie hier, mal sind sie dort. Nie hält sie‘s lang an einem Ort. Doch Andere sind standorttreu. Sie freu‘n sich jeden Tag aufs neu auf ihren altgewohnten Fleck. Die...

Am Abend geht der Tag zur Ruh'. Da macht der Mensch die Augen zu. Bin wach und glücklich immer noch, und gar nicht müde- oder doch?

…beck und …bock, die beiden, / konnte Scholz nicht leiden. / Er tat sich nicht genieren, / mit ihnen zu regieren. /

Die Menschen müssen sich bekämpfen. / Nichts kann ihren Wahnwitz dämpfen. / Es kommt aus dem tiefsten Triebe. / Und man nennt es "Menschenliebe". /

Kröte in der Friedhofsvase nutzt in einer Trockenphase dies Behältnis zum Verstecken; wollt die Mutter nicht erschrecken. Mutter fand sie glotzend kauern, sah den Teufel auf sie lauern: Ihr Schrei kam mit ganz schrillem Klang. Die Kröte leis...

Ein Mann steht an der Lidl-Kasse. Der Schnaps dort, der ist spitzenklasse. Er trinkt ihn aus der Schnabeltasse. Und alles zahlt die Krankenkasse.

Ich liebe meine gute Frau, warum, das weiß ich nicht genau, ich liebe ihren tiefen Schlaf, wahrscheinlich bin ich nur ein Schaf. Ich liebe ihren sch��nen Po, ein Schwein bin ich ja sowieso. Auch liebe ich ihren Verstand, der mich stets auf das...

Modernes Theater – Fünfte Szene / In einem Ministerium / Ministerialdirigent Dr. Weber, Referatsleiterin Frömel, Referent Kühn, Hilfsreferent Scholz, Aktenbote, Minister / Ministerialdirigent / „Frau Frömel, meine Herren, ich habe Sie...

Ein junges, zartes Menschenhaar dem Kopfe ferngeblieben war. Mochte nicht mehr luftig wallen, war buchstäblich ausgefallen, schwamm mit Lust und ohne Mühe mit den Nudeln in der Brühe. Dem Kopfe war dies völlig schnuppe: Ein Haar ist immer in...

Zwei Skelette lagen auf dem Bette, was das bedeutet, gilt die Wette: Sie hungerten ein ganzes Jahr für die Gesundheit, wunderbar. Wie Bohnenstangen sah’n sie aus, spindeldürr, es war ein Graus. Die Knochen klapperten ganz laut unter der...

Frühling kommt, mit ihm die Freude. Der Regen fällt, die Sonne scheint. Alle Menschen jauchzen heute. Der alte Winter traurig weint. Lasst uns unser Leben lieben. Wir haben doch das eine nur. Froh im Moose glücklich liegen- von Not und...

Kaum jemand kennt den Gänsesäger, denn Gänse sägen kann nicht jeder. Sein Schnabel ist gesägt und spitz, und Fische frisst er - ohne Witz. Der Schnabel vorn nach unten geht, was beim Hinschaun man versteht. Des Weibchens Schopf ist...

Es sprudelt das Wasser im grauschwarzen Meer. / Die Mächte der Tiefe, sie kommen daher. / Sie bringen die Krankheit, der Krieg schleicht herbei. / O wehe dir, Menschheit, die Zeit ist vorbei. / Hast Frieden genossen und viel diskutiert. /...

WANDERERGESPRÄCH Nr. 1 „Hallo, kommen Sie auch von hier?“ „Nein, ich komme aus dem Norden.“ „Woher denn, bitteschön?“ „Aus Lübeck.“ „Ah, Lübeck ist eine schöne Stadt. Ich war mal früher dort. Ich kenne es gut. Kennen Sie...

Die Katze fängt im grünen Grase sich eine Feldmaus, just zum Fraße. Es kann auch gar nicht anders sein: Die Katz‘ passt nicht ins Mäuslein rein.

Die Sonne spiegelt sich im See. Mir tun beinah die Augen weh. Später kommt des Nächtens Dunkel und am Himmel Sterngefunkel. Verdunkelt ist der Menschen Geist, bei Tag und Nacht – oder zumeist.

Sie trafen sich im großen Park. / Die Frau war schwach, und er war stark. / Doch nach ganz vielen Jahren Glück / lief die Frau fort, kam nie zur��ck. /

Die Eisenbahn fährt morgens los, / und am Abend kommt sie an. / Für dreizehn Kilometer bloß: / Großes Lob der Deutschen Bahn. /

(Eines meiner Gedichte aus ca. 1980, leider teilweise noch heute aktuell. Manche wollen nicht lernen.) Früher war alles viel besser, das Essen, das Leben, der Krieg. Wie plätscherten klar die Gewässer, und stolz kämpfte man für den Sieg. Man...

Modernes Theater – Erste Szene / Die Demonstration / Ein großer Platz mit vielen Menschen allen Alters, mehrerlei Geschlechts, unterschiedlich gekleidet. Etwa die Hälfte tragen Masken. Mitten auf dem Platz ist ein Podium mit einem Mikrofon...

Die Frösche am Teiche springen; / den Himmel erreichen sie nicht. / Menschen die Schwerkraft bezwingen, / dem Tode entkommen sie nicht. /

In des Feuers Geprassel, da stahl die Kellerassel dem Kind die schöne Rassel. Es war halt ein Schlamassel und gab recht viel Gequassel.

Angeblich hat Gutenberg 1440 den Buchdruck erfunden. Aber schon gegen 800 haben sie mit beweglichen Holzlettern in Korea und in China schon ab 1000 mit Keramiklettern gedruckt. In jedem Falle ist daher eine der Borkenkäferarten, der Buchdrucker,...

Mancher Mensch will viel erleben, / möchte dabei nichts riskieren. / Kann es denn so etwas geben, / Ist er nur am Phantasieren? / Nein, auf jedem Kreuzfahrtriesen / gibt es, was die Menschen wollen. / Chillen, Fressen, Rauschgift niesen, ...

Die Welt erscheint heut himmelgrau. Wenn ich auf meine Stimmung schau, dann wird es deutlich, ganz genau: Das Firmament ist himmelblau.

In des hohen Sommers Hitze rollen ein paar Kugelblitze. Ein Kugelblitz rollt in das Haus. doch er kommt nicht mehr heraus. Was ist dem Blitze nur gescheh‘n War es in dem Haus sehr schön? Oder hat er sich verliebt? Was es bei Blitzen selten...