Alle 647 Texte von BerndtB

Kleiner, roter Puppenschuh liegt verloren auf den Steinen. Welchem Kind gehörtest du? Glaubst du, es wird um dich weinen?

Zwei Dinge, die man besser lässt, sind Ostern und das Weihnachtsfest. Das religiöse Ritual ist für viele eine Qual. Am besten ist's mit Toleranz: Der eine lässt das Feiern ganz, der andre suhlt sich im Gewühl, weil seine Seele es so...

Sonnenschein streichelt das Haupt mir ganz leicht. / Weiße Wolken ohne Grenzen und Schranken. / Im Februar schon die Frühlingsgedanken. / Der heutige Tag keinem anderen gleicht. /

Du solltest erst das Gute lieben. / Das Schlechte kannst du gern verschieben. / So kommst du auch in trüben Stunden / problemlos über viele Runden. /

Agnes war ein tolles Weib, Hans verehrte ihren Leib. Der Rest von ihr war ihm egal, seine Liebe war nur schal. Agnes merkte das recht bald, so ward auch ihre Liebe kalt. Sie ließ den Hansemann allein. Er war halt nur ein dummes Schwein.

"Die Vorfreude ist die Schönste", / sagt die Braut und verschiebt die Hochzeit. /

Modernes Theater – Fünfte Szene / In einem Ministerium / Ministerialdirigent Dr. Weber, Referatsleiterin Frömel, Referent Kühn, Hilfsreferent Scholz, Aktenbote, Minister / Ministerialdirigent / „Frau Frömel, meine Herren, ich habe Sie...

Der Bussard hoch am Himmel kreiste. / Die Krähe griff ihn an, die dreiste. / Sie wollte ihn von dannen treiben. / Doch warum ließ sie das nicht bleiben? / War sie neidisch auf den Großen? / Machte sie aus Spaß die Possen? / Störte er...

Faltig, ohne Körperwärme stolpern die Alten in die Therme. Freudig strahlen ihre Augen, wenn sie der Therme Wärme saugen. Die Wärme kriecht in die Gedärme, und es gibt keine Schnakenschwärme. Jetzt könnten sie sich leicht bewegen und nicht...

Zwei Jäger gingen auf die Pirsch / und jagten einen stolzen Hirsch. / Der Hirsch über den Abgrund sprang, / den Jägern dies nicht ganz gelang. /

Wir machen uns kriegstüchtig, / und sagen es der Jugend; / denn Krieg ist eine Tugend. / So werden sie kriegssüchtig. /

Wir warten alle auf den Krieg; / das beste Reimwort ist der Sieg. / Manchmal kommt der nicht in Frage – / Dann nehmen wir die Niederlage. /

Mein guter alter Henkelmann, lang hatte ich viel Freude dran. Viel länger als ich denken kann da war er stets mein Henkelmann. Ich aß und trank sehr gern daran, gar köstlich war‘s vom Henkelmann. Am Schuh war oft kein Senkel dran – Es...

Die Korruption in diesem Land / war lange Zeit recht unerkannt. / Heute sagt man ungeniert: / „Es wird überall geschmiert.“ /

Wir wissen nicht, wozu wir leben. Wir kennen nicht des Lebens Sinn. Lasst trinken uns vom Saft der Reben. Dann geht das Leben froh dahin.

Oft schon war Professor Lobrecht in den Supermarkt gegangen, wo der Mensch nicht mehr bedient wird und dann warten muss in Schlangen. Er genoss die große Auswahl, die er dort zu finden wusste und die Leichtigkeit des Kaufens, weil er nicht...

Der Vogel fing den dicken Wurm, heiß war es im Gewittersturm. Die Kinderschnäbel waren leer: Wann kommt das Futter endlich her? Ein Vogelkind, das war nun satt; es kackte fröhlich auf ein Blatt. Die anderen, sie schrien dort: O Mutter, Vater,...

Politik ist interessant oder auch nicht. / Alles wird meist schlechter und selten besser. / Wir glauben nicht mehr, was der Kanzler verspricht. / Medienleute ziehen die stumpfen Messer. / Was macht das Ausland, überlebt die EU? / Die alten...

Sie liebten sich wie Hund und Katze. Maunz haute gern ihn mit der Tatze. Wuff konnt‘ sich nicht dagegen wehren; denn schließlich tat er sie verehren. Wuff war ein Mann und musste geben, Maunz war die Frau – so ist das eben.

Die Wolken nun die Wälder gießen. / So können auch die Pilze sprießen. / Hast du einige gefunden, / lass sie dir genüsslich munden. / Doch eines darfst du nicht vergessen: / Nur die du kennst, die sollst du essen! /

Eine große, dicke Akte ärgerte mich lange Zeit, bis ich sie dann schließlich packte, denn ich war sie langsam leid, ihr in dem Instanzenwirrwar nach und nach, weiß selbst nicht, wie, weil sie lang genug bei mir war, einen neuen Herrn verlieh.

Wir könnten vieles besser tun, / doch machen es nur schlechter. / Mit Angst und Schrecken hör’n wir nun / des Teufels Hohngelächter. / Wer zeigt uns bloß den rechten Pfad / hinauf bis zu den Sternen? / Bevor das schlimme Ende naht, /...

Ein Igel nahm sich eine Frau, warum, das weiß man nicht genau; zumindest galt es nicht als fein, ein Igel ohne Frau zu sein. Sehr schnell war dies der Igel leid. Er dachte traurig an die Zeit, als er noch Junggeselle war, und nicht nur Teil von...

Herrn Bahr im vollen Autobus ein Elefant trat auf den Fuß. Wie kam das Tier nur dort hinein? Das konnte nur ein Wunder sein. Des Wunders Lösung aber war: Es war ein Alptraum von Herrn Bahr.

Im Frühling kommt die Lebenslust, der Sänger schreit aus voller Brust; die Sopranistin kreischt noch mehr – wo kommen nur die Töne her? Die Autos fahren schnell vorbei. Das Rasen ist in Deutschland frei. Beim Lenze wird das Fahren schön –...

Die Journalisten treffen sich: / Was ist unsre Meinung heute? / Das Schreiben ist jetzt fürchterlich. / Woran glauben heut die Leute? / Was war denn gestern im TV? / Wie ist die Clickrate FB? / Weiß das denn jemand ganz genau? / Was...

Leise und fast unerkannt / war er durch die Stadt gerannt. / Nach Hause kam er fast halbtot, / litt recht stark an Atemnot. / Trank schnell seinen Hustensaft, / und er sprach mit letzter Kraft: / "Schlag mich heute nicht so toll. /...

In der Puszta, ohne Leute / schrieb der alte Dichter heute. / Etwas Regen kam hernieder. / "Also komm' ich morgen wieder." /

Glitzernd in der Sommersonne / funkelt Morgentau im Grase. / Und ein Häslein, welche Wonne, / rümpft die kleine Schnuppernase. / Dann kommt ein Ungetier daher. / Dem Menschen wird das Herz ganz schwer. / Aus ist es mit der Idylle. /...

In Diskussionen hört man oft: „Das ist allgemeingültig“. Da werde ich sofort nachdenklich. Ich frage: 1. Was ist „allgemein?" 2. Was ist „gültig“? Diese beiden Fragen erfordern Definitionen zur Beantwortung. Aber die Antworten...

Die Uferschnepfe ist nur klein. Sie hüpft auf Steinen hin und her. Will ich ein Uferschnepflein sein? Die Entscheidung fällt mir schwer. Ich bleib am besten, was ich bin. Zu allem gibt es ja und nein. Des kleinen Lebens großen Sinn versteh‘...

Wenn der Sommer bald verschwindet, / Klaus das große Glück noch findet. / So hat er auch zur Winterszeit / viel Freude für den Geist und Leib. /

Leere Bierfässer rollen im Wirtshaus herum, beim Grillfest gibt’s ein wüstes Geschrei. Das Leben verrinnt, bald ist es vorbei. Erst ist es recht laut, und dann wird es stumm. Drum lasst uns alle fröhlich sein, lustig und auch trallala. Noch...

Ich kenn die ganze Welt, bin pleite, hab kein Geld. Das Leben ist recht schwer, die Taschen sind ganz leer. Doch in dem Kopf geht’s rund, ich denk zu jeder Stund. Woanders und zu Haus, nur leider kommt nichts raus. Was mach ich nur verkehrt? Tu...

Das Beste kommt zum Schluss: / Ein Flirt und dann der Kuss. / Erst mit, dann ohne Kleidung. / Am Ende kommt die Scheidung. /

Heut geh'n wir in den Wald hinein, / denn dort soll es einsam sein. / In des Waldes dunkler Kühle / spürt man nichts von Sommmers Schwüle. / Leider ist hier nichts zu finden. / Alle Arten dort verschwinden. / Im tiefen Dunkel, ohne...

Auf einer alten Mauer, wo ich vor Jahren saß, sitz‘ ich auch heut‘ voll Schauer neben verdorrtem Gras. Die Farben längst verschwunden, alles bleich, feucht und schwer, Visionen leichter Stunden, wo kommen sie nur her? Die Lieder längst...

Wir flüchteten in die Natur. Vom Himmel sah‘n wir keine Spur. Es war trübe und auch kalt. Wir fühlten müde uns und alt. Da, schau mal hin, was ist denn das? Ein Rotkehlchen sitzt auf dem Gras. Es blinzelte uns freundlich zu. Verflogen war...

In unsrem schönen Heimatland / ist mancher Mensch oft wutentbrannt. / Ein jeder hat so seinen Grund: / Vielleicht nicht reich und nicht gesund. / Ist er aber reich und glücklich, / kommt die Angst ganz augenblicklich. /

Heiße Sonne im November. / Sommerblumen im Dezember. / Freibadzeit im Januar. / Wäre das nicht wunderbar? /

Im Café zur Sommerzeit sitzt sie in einem schönen Kleid. Nebenan hockt ihr Galan, der strengt sich ganz erheblich an. Er legt den Arm sehr sanft um sie, will sie beschützen, weiß nicht, wie. Besitzergreifend greift er zu, sie schüttelt sich....

Ich hocke hier vor meinem Tisch und fühle mich ganz fürchterlich. Sitze schwitzend in der Hitze, warte auf Gedankenblitze. Doch nun auf einmal ist es kalt. Das Hirn wird fest zum Kampf geballt. Da, die ersten Zeilen fließen. Ach, verflixt:...

Wir leben in scheinbarem Frieden, / und stecken den Kopf in den Sand. / Ruhe ist uns hier beschieden. / Der Krieg ist für uns unbekannt. / Die große Welt wir verdrängen; / doch irgendwann holt sie uns ein. / Bald werden wir ganz schnell...

Wir gehen davon aus, dass beim Wandel des Ungefährlichen zum Gefährlichen das Unerklärliche erklärlich wird, aber leider zu spät. /

Es gab mal eine große Liebe. / Sehr stark war sie und felsenfest. / Doch ein paar körperliche Triebe, / die gaben ihr zum Schluss den Rest. /

„Das Wetter ist so störrisch dieses Jahr. Es ist nicht mehr, so wie es früher war. Hat denn der blöde Himmel nichts gelernt? Vom Guten ist das alles weit entfernt. Im Winter darf es schneien, nicht zu viel. Und wärmer dann im Sommer, wenn...

Hinter grauem Winterhimmel / siehst du Frühlings Sonnenschein. / Neben dunklem Weltgetümmel / kann auch Wunderschönes sein. / Erkennen müssen wir es nur. / Schon ist die Depression vorbei. / Die Traurigkeit? Ach, keine Spur. / Das...