Alle 647 Texte von BerndtB

Über all dem Weltgewimmel wölbt sich blau der hohe Himmel. Frühlingsleben sprießt und blüht, während schon die Lunte glüht. Suchst du auch den Sinn vergebens: Nutze sie, die Zeit des Lebens!

In dem langen Winterschlaf war der Ehemann sehr brav. Kommt des Frühlings erster Hauch, juckt sein Fell, so wie’s der Brauch. Der Anfall ist recht schnell herum. Es gibt viel Arbeit. Mann, wie dumm.

Professor Lobrecht ging spazieren / in dem Kurpark ganz allein. / Das Laufen wollte er probieren – / Laut dem Doktor soll es sein. / Nun lief er also fast zwei Stunden, / bis die Füße taten weh. / Er zählte schon nicht mehr die Runden....

Im Café läuft „Country Road“. / Manche Gäste sind schon tot. / Andre trinken Bier und Wein. / Bald wird es das letzte sein. /

Wir wandern gemeinsam mit anderen. Sind schon etwas älter, aber noch gut drauf. Sie erzählen stets dasselbe. Wie es früher war. Von Vater und Mutter. Den früheren Berufen und dem Krieg (bei dem sie noch Säuglinge, Kleinkinder oder...

Harry Mehler litt seit Jahren an Gedächtnisschwund. Bei vielen Ärzten war er gewesen. Keiner hatte ihm helfen können. Eigentlich war es gar kein Gedächtnisschwund, sondern es handelte sich eher um Gedächtnislücken, über die er klagte....

Fische, Vögel, Schmetterlinge, / hier sind sie, die schönen Dinge. / Wir dachten schon, sie gibt's nicht mehr / und kamen voller Neugier her. / Autoscheiben voller Mücken, / heute ist das ein Entzücken. / Ohne Gift sie überleben. ...

Die Welt erscheint heut himmelgrau. Wenn ich auf meine Stimmung schau, dann wird es deutlich, ganz genau: Das Firmament ist himmelblau.

Die Hochzeit feiern sie voll Pracht. / Geschieden wird bescheiden. / Das Geld hat eine große Macht. / Bei ihm, bei ihr, bei beiden. /

„Komm und rede du mit mir, / recht alleine bin ich hier.“ / „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ / „Der Anfang war schon wirklich toll. / Mein Leben möchte ich erzählen.“ / „Willst du wirklich mich so quälen?“ /...

WANDERERGESPRÄCH Nr. 1 „Hallo, kommen Sie auch von hier?“ „Nein, ich komme aus dem Norden.“ „Woher denn, bitteschön?“ „Aus Lübeck.“ „Ah, Lübeck ist eine schöne Stadt. Ich war mal früher dort. Ich kenne es gut. Kennen Sie...

Zwei Menschen auf dem Himmelbette liegen Wo sie sich räkeln und die Körper pflegen. Die Luft ist warm, es stören nur zwei Fliegen, Da fällt es schwer, sich kräftig zu erregen. So geht die Lust, noch eh sie recht gekommen, Die Fliegen schauen...

Karl und Klara sind ein Pärchen. Glücklich sind sie wie im Märchen. Da kommt Olli voller Tücke, und vorbei ist’s mit dem Glücke. Er verführt das Klaramädchen heimlich in dem Nachbarstädtchen. Doch das Karlchen findet’s raus: Und schon...

Ein Mensch ist gut, der andre schlecht. / Wie dem auch sei: Gott ist es recht. /

Der liebe Gott hat alle lieb, / er hat sie ja erschaffen. / Und auch die Dummen und den Dieb, / die Schweine und die Affen. / Ob er auch die Zerstörer mag, / daran glaub ich nicht so stark. / Was denk ich nur als kleiner Zwerg: / Auch der...

Gut, ist was dem Menschen nützt / Und vor Schlechtem ihn beschützt. / Was ist gut und was ist schlecht? / Weiß das wirklich jemand recht? /

Gibt es Freundschaft, gibt es Liebe in dem großen Weltgetriebe? Oder ist das nur ein Traum, ein Trugbild aus dem Lebensbaum? Niemand weiß das recht zu sagen, auf keinen Fall mit leerem Magen.

Zwei Dinge, die man besser lässt, sind Ostern und das Weihnachtsfest. Das religiöse Ritual ist für viele eine Qual. Am besten ist's mit Toleranz: Der eine lässt das Feiern ganz, der andre suhlt sich im Gewühl, weil seine Seele es so...

Ohne Wasser, ohne Brot / hätten viele Menschen Not. / Ohne gute Medizin / wär‘ das Leben bald dahin. / Ohne Sorgen, ohne Leid / wär / ´ das Leben voller Freud. / Ohne Luft und ohne Liebe / wär / ´ das Leben wirklich trübe. /

Die Frau kocht ihrem Manne viel, / weil er es denn so haben will. / Und manchmal denkt sie sich dabei, / wie wichtig diese Regel sei: / „Wohl dem, der gut zu Tieren ist / und sie zu füttern nicht vergisst.“ /

Ein jeder sollte danach streben, dass seine Welt in Ordnung ist, soll glücklich und zufrieden leben, wenn es den Nachbarn auch verdrießt. Die kleinen Schläge überwinden, die größeren mit Mut bestehn, in seiner Seele Ruhe finden und festen...

Ein Mensch, der Gutes hat getan, / bekommt den Lohn, so dann und wann. / Verdienstkreuz, mit und ohne Band, / gibt es in unserm deutschen Land. / Manchmal kommt auch ein Ehrenbrief. / Er zeigt, dass alles prima lief. / Einer kriegt das...

Agnes war ein tolles Weib, Hans verehrte ihren Leib. Der Rest von ihr war ihm egal, seine Liebe war nur schal. Agnes merkte das recht bald, so ward auch ihre Liebe kalt. Sie ließ den Hansemann allein. Er war halt nur ein dummes Schwein.

Ein Mann steht an der Lidl-Kasse. Der Schnaps dort, der ist spitzenklasse. Er trinkt ihn aus der Schnabeltasse. Und alles zahlt die Krankenkasse.

Der Mensch wird heute kontrolliert / mit digitalen Mitteln. / Damit ihm Schlimmes nicht passiert – / Das woll’n die guten Sitten. / Wir sind gesund, verhungern nicht / und dürfen lange leben. / Der Staat tut immer seine Pflicht. / Da...

Zugereist und zugezogen, / mancher hat uns angelogen; / sprach, seine Heimat wäre hier, / in Wirklichkeit kam er aus Trier. / Eigentlich ist das nicht wichtig. / Allerorten ist man richtig! / Der Mensch lebt hier und manchmal dort, / oder...

Ohne eine müde Mark kam der Herbert in die Stadt. Das Landleben hatte er satt. Er war dumm, aber ziemlich stark. Jahre vergingen, und Herbert wurde reich. Er war Ehemann und Direktor zugleich, doch hatte er alles satt bis ins Mark. Dumm war er...

Es glitzern Sonnenstrahlen in dem See. / Libellen leicht und rastlos darauf schwirren. / Doch lassen wir uns dadurch nicht beirren: / Auf fernen Bergen funkelt schon der Schnee. /

Kommt die blätterlose Zeit, / dann ist Weihnachten nicht weit. / Doch bleibt hängen manches Blatt, / weil es Spaß am Leben hat. /

Im grauen Herbstlicht fliegen die Träume / vom Sonnenschein in finstere Räume. / Doch wenn es regnet und bald darauf schneit, / dann ist die Freude des Frühlings nicht weit. /

Graue Gänse Dunkle Wolken Keine Sterne und kein Mond Brachvogelschwärme Kraniche in der Nacht Traurige Schwäne Der Seeadler schläft Die Natur ruht Die Blätter fallen in der Windstille

Herr von Hagen kam zu Bette in der Nacht, so gegen vier. Dort empfing ihn seine Nette. Glücklich war er nur mit ihr. Sie hatte lange schon geschlafen und ihn dabei nicht vermisst, weil im alten Ehehafen das nun mal nicht anders ist. Dennoch sie...

Links und rechts, wo ist die Mitte, Nazi, Öko und das Dritte, Söder, Seehofer und Co., und die Grünen sowieso. Alles ist dem Scholz zu teuer, Nahles gibt ihm kräftig Feuer, und die Merkel blicket stumm in dem Parlament herum.

Hinter den Wolken der Träume / finden wir endlose Räume. / Wenn wir sie wollen betreten, / müssen wir hoffen und beten. / Sind wir uns dafür zu feine, / ist es zwar recht, doch ich meine, / immer nach Neuem zu streben, / kann nur...

Die Frösche am Teiche springen; / den Himmel erreichen sie nicht. / Menschen die Schwerkraft bezwingen, / dem Tode entkommen sie nicht. /

Holger ging gern ins Büro, und schuftete dort täglich. Die Arbeit machte ihn sehr froh, sein Glück war schier unsäglich. Niemals war der Holger krank, doch sein Gehalt war klein. Er war sehr fleißig, Gott sei Dank, und sein Gemüt war rein....

Horst K. geht brav zum Doktor hin, hat die Gesundheit fest im Sinn. Er möchte gern Gewissheit haben und sich am Weiterleben laben. Der Arzt soll sagen: „Keine Sorgen, Sie bleiben ganz gesund auch morgen, essen, trinken, was Sie wollen,...

Sag mal Schoss, wie siehst du das, macht dir denn das Leben Spaß? Lieber Horst, von Jahr zu Jahr Geht’s mir besser, das ist klar. Die Gesundheit lässt schon nach, auch das Herz wird langsam schwach. Doch im Kopf ist es noch klar! So, wie es...

Die Katze kämpfte mit dem Hunde im Freistil bis zur zehnten Runde. Dann wurde es dem Hund zu viel: Er war ihm doch zu frei der Stil.

Sie liebten sich wie Hund und Katze. Maunz haute gern ihn mit der Tatze. Wuff konnt‘ sich nicht dagegen wehren; denn schließlich tat er sie verehren. Wuff war ein Mann und musste geben, Maunz war die Frau – so ist das eben.

Der Maulwurf gräbt die Erde um. / Die Gärtner finden das sehr dumm; / denn Maulwurfshügel nerven stark, / zerstören ihren Spießerpark. / Seit 30 Jahren streng geschützt, / ein bisschen hat ihm das genützt. / Trotz vieler Menschen...

Ob es denn eine Zukunft gibt, / nein, das kann niemand fassen. / Marie den Thomas nicht mehr liebt; / denn sie hat ihn verlassen. / So geht es in des Lebens Lauf, / im Großen und im Kleinen. / Mal geht es runter, mal geht’s rauf, / wir...

Auf wilden Wegen tief im Tann, / Da wanderten wir leis entlang. / Die Vögel sangen dann und wann. / Ein kühler Bach floss - ohne Bang. / Vorbei war all das Kriegsgeschrei. / Der Medienrummel mit der Furcht. / Die Angst schien völlig...

Im Café sitzen die Skelette. / Sie reden alle um die Wette. / Sehr fröhlich sie zusammen plappern. / Nur ab und zu die Knochen klappern. / Die Köpfe wackeln hin und her. / Und haben keine Augen mehr. / Die Kiefer klappen zu und auf. /...

Der Menschen Leben, es wird schwerer, / und die Natur wird immer leerer. / Doch trotzdem wollen Groß und Klein / auf dieser Erde glücklich sein. / „Wie kann das gehen?“ fragt der Gunther. / „Wir brauchen wohl ein großes Wunder.“ ...

Wenn die Menschen klüger wären, / würden sie sich nicht vermehren. / Die zu große Menschenherde / zerstört langsam diese Erde. / „Was können wir dagegen tun?“ / Das fragen die Experten nun. / Und sie erklären frank und frei, /...

Zwei Jäger gingen auf die Pirsch / und jagten einen stolzen Hirsch. / Der Hirsch über den Abgrund sprang, / den Jägern dies nicht ganz gelang. /

Eines Tages kam die Flut länger als sonst. Sie glitt langsam herbei, eigentlich wie immer. Amöbenartig und unaufhaltsam schob sich das Wasser ans Ufer. Es war keine Springflut, dafür war es nicht die richtige Zeit, aber dennoch stieg das...

In einem kleinen portugiesischen Dorf an der Küste des großen, gewaltigen Atlantiks lebte ein Fischerjunge. Er hieß José. Seine Eltern waren arm. Sie lebten in einer kleinen Hütte, zusammengebastelt aus Brettern, Blech und Segeltuch, nicht...

„Lieber Jürgen“, sprach die Rosa, „schreib mir bitte was in Prosa!" Jürgen sagt: „Ich armer Wicht, was ich auch mach, wird ein Gedicht.“