Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Samstag, 04. März 2023, 10:22
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Thomas Bernhard: "Am Ziel" (D / AUT 1981), Originalfassung, 3D

von  Dieter_Rotmund


Thomas Bernhard: "Am Ziel" (D / AUT 1981), Originalfassung, 3D

Für die 3D-Technik im Kino interessiere ich mich schon lange nicht mehr. Mir scheint, es geht nur darum, einen schlecht gemachten Film um einen visuellen Trick zu erweitern, um die schlechte Arbeit zu vertuschen. Die Zuschauer in 3D-Filmen sind, wenn auch sicherlich nicht alle,  "geistige Stubenhocker, die uns immer wieder ihre stumpfe Bedürfnislosigkeit vor Augen führen", wie es ein KV-User an anderer Stelle in einem ähnlichen Zusammenhang treffend beschrieb. Dies soll hier aber keine Publikumsbeschimpfung werden. Im Gegenteil.
Nun ging ich nach langer Pause wieder in einen 3D-Film, und das auch ohne Vorankündigung. Ich war überrascht, wie weit die 3D-Technik inzwischen gediehen ist! Nicht nur das, auch musste ich mir keinen albernen Superheldenfilm ansehen (oder eine weitere Folge der Schlümpfe im Wald), sondern das Drehbuch war von keinen geringeren als Thomas Bernhard.
Im (Lichtspiel-)Theater angekommen, stellte ich zu meiner Freude fest, dass ich keine 3D-Brille tragen musste, es war auch so alles in 3D, selbst die Zuschauerränge! Und auch der Ton war brillant!
Gleichwohl gab es einige ungewohnte Unterschiede. So gab es zum Beispiel keinen einzigen Schnitt in diesem Film, was zwar hin und wieder gemacht wird, aber doch ein selten eingesetzte Stilmittel ist. Überraschend war das völlige Fehlen der Credits, es gab überhaupt kein Intro und auch keine End-Credits. Die Darstellung - es ging um eine Art Familienausflug mit Überraschungsgast - war ziemlich artifiziell und erinnerte an Lars von Triers Dogville (2003) und Manderlay (2005). Zudem wurde am Ende des Films sehr ausgiebig geklatscht, obwohl weder der Regisseur anwesend war, noch dass hier ein Festivalfilm gezeigt wurde.
So oder so,  ich war ganz baff von der neuen 3D-Technik in diesen neuartigen Theatern, die zwar einen etwas elitären Eindruck machen (mit Garderobe!), aber wenn sie Thomas Bernhard zeigen, dann komme ich natürlich gerne! 

Popcorn wurde übrigens auch keines verkauft.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 Graeculus (09.03.23, 16:55)
Jetzt hätte man, also jedenfalls ich doch gerne etwas über den Inhalt des Films erfahren, statt siebenmal erwähnt zu finden, daß er in 3D war.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 09.03.23 um 20:50:
Nun ja, eigentlich ist bei Bernhard der Handlungs-Inhalt nicht so interessant. Es ist wie so oft bei ihm, hier das Thema Familie als Seelenzerstörungsanstalt, so möchte ich es mal nennen.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 09.03.23 um 20:51:
Ich war von der 3D-Erfahrung total geflasht!  :woot:

 FrankReich (09.03.23, 17:59)
Du warst im Kasino am Schwarzenbergplatz? 👋😂

Ciao, Frank

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 09.03.23 um 20:50:
Nein, was ist das?

 FrankReich äußerte darauf am 09.03.23 um 21:31:
In Deinem Fall wohl ebenso eine Bildungslücke, wie in meinem, dass die brillenlose 3D-Technik schon so ausgereift ist, ich hielt Deinen Bericht tatsächlich für eine Satire. 🤔

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 10.03.23 um 00:00:

 ich hielt Deinen Bericht tatsächlich für eine Satire. 



Tja, reingelegt!

 FrankReich meinte dazu am 10.03.23 um 05:59:
Weniger, das lag wohl eher an Deinen dillettantischen Ausführungen zum Thema "brillenloses 3D", welches Kino in Deutschland bietet diese Technik denn und wie funktioniert sie? 🤔
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