Film & Fußball
Eine cineastische Mannschafts-Kolumne
Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"
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Thomas Bernhard: "Am Ziel" (D / AUT 1981), Originalfassung, 3D
von Dieter_Rotmund
Thomas Bernhard: "Am Ziel" (D / AUT 1981), Originalfassung, 3D
Für die 3D-Technik im Kino interessiere ich mich schon lange nicht mehr. Mir scheint, es geht nur darum, einen schlecht gemachten Film um einen visuellen Trick zu erweitern, um die schlechte Arbeit zu vertuschen. Die Zuschauer in 3D-Filmen sind, wenn auch sicherlich nicht alle, "geistige Stubenhocker, die uns immer wieder ihre stumpfe Bedürfnislosigkeit vor Augen führen", wie es ein KV-User an anderer Stelle in einem ähnlichen Zusammenhang treffend beschrieb. Dies soll hier aber keine Publikumsbeschimpfung werden. Im Gegenteil.
Nun ging ich nach langer Pause wieder in einen 3D-Film, und das auch ohne Vorankündigung. Ich war überrascht, wie weit die 3D-Technik inzwischen gediehen ist! Nicht nur das, auch musste ich mir keinen albernen Superheldenfilm ansehen (oder eine weitere Folge der Schlümpfe im Wald), sondern das Drehbuch war von keinen geringeren als Thomas Bernhard.
Im (Lichtspiel-)Theater angekommen, stellte ich zu meiner Freude fest, dass ich keine 3D-Brille tragen musste, es war auch so alles in 3D, selbst die Zuschauerränge! Und auch der Ton war brillant!
Gleichwohl gab es einige ungewohnte Unterschiede. So gab es zum Beispiel keinen einzigen Schnitt in diesem Film, was zwar hin und wieder gemacht wird, aber doch ein selten eingesetzte Stilmittel ist. Überraschend war das völlige Fehlen der Credits, es gab überhaupt kein Intro und auch keine End-Credits. Die Darstellung - es ging um eine Art Familienausflug mit Überraschungsgast - war ziemlich artifiziell und erinnerte an Lars von Triers Dogville (2003) und Manderlay (2005). Zudem wurde am Ende des Films sehr ausgiebig geklatscht, obwohl weder der Regisseur anwesend war, noch dass hier ein Festivalfilm gezeigt wurde.
So oder so, ich war ganz baff von der neuen 3D-Technik in diesen neuartigen Theatern, die zwar einen etwas elitären Eindruck machen (mit Garderobe!), aber wenn sie Thomas Bernhard zeigen, dann komme ich natürlich gerne!
Popcorn wurde übrigens auch keines verkauft.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Ciao, Frank
Tja, reingelegt!