Christvesper

Text

von  Nanna

Christvesper

 

An jedem Heiligabend denk ich wieder

an diesen Gottesdienst aus jener Zeit,

die erste Predigt und die schönen Lieder

und Oskars Blick, erwachsen und bereit.

 

Ich musste erst ein eignes Baby haben,

bevor zum ersten Mal der Sinn mir stand

nach einer Vesper und nach lieben Gaben,

was ich bis dahin schlicht entbehrlich fand.

 

Den Gottesdienst verfolgte ich mit Staunen,

denn unser Sohn genoss das Gotteshaus

und blieb ganz still, sogar bei den Posaunen.

Auf Papas Arm sah er wie Jesus aus.

 

Die Liturgie studierte er mit Augen,

als wär das Ganze nur für ihn gemacht,

als wüsste er, wozu die Bräuche taugen;

er schaute so, als wär er Grund der Pracht.

 

Wie unser Kind der Vesper nachgehangen,

und dabei war es gerade mal ein Jahr!

Ganz zweifellos ist mir das nahgegangen,

weil ich nun selbst stolz wie Maria war.

 

Um diesen Abend noch perfekt zu machen,

empfing uns Schnee fast wie von dort ein Gruß.

Niemals vergess’ ich Oskars helles Lachen,

als er hineingesetzt den kleinen Fuß!

 

An jedem Heiligabend denk ich wieder

an diesen Gottesdienst aus jener Zeit,

die erste Predigt und die schönen Lieder

und Oskars Blick, erwachsen und bereit.



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