Tag 35: Freitag, der 17.3.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Es ist Freitag. Der letzte Freitag der Ferien. Der Osterferien, was dieses "Ostern" auch immer sein soll. Die Ferien haben ein Ende bekommen. Gestern. Und das ist gut so. Irgendwann muss die Schule zumindest von zuhause weitergehen. Ferien sind zwar spaßig, können aber nicht ewig reichen.

Nach dem Frühstück höre ich das letzte Mal vollständig die 8-Uhr-Nachrichten, denn das werde ich mir nächste Woche nicht mehr leisten können. Als auch diese zu langweilig werden, entschließe ich mich, mal mit der Präsentation für Geschichte weiterzumachen. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht und außerdem könnte ich gerade sogar sagen, dass ich sogar Lust darauf habe.

Ich verbringe bis halb zwölf damit, die Präsentation vollständig abzuschließen. Ich soll über die Ursprünge der Demokratie in Athen reden. Und ich habe mir folgendes als Ziel gesetzt: Klar zu betonen, wer ein Wahlrecht hatte. Zu oft habe ich die Wörter Meinungsfreiheit gehört, ohne über die Wahlrechtbedingungen informiert zu sein.

Wie jeden Tag fahren wir (nicht jedoch wie gestern) vor dem Mittagessen in den Park und fütteren Nutrias, die sich dort angesiedelt haben. Heute treffen wir uns dort mit meinem Halbbruder, ein Lehrer. Er ist noch bei uns gemeldet, also ist es nicht mal verboten. Und, andererseits, haben wir dauerhaft deutlich mehr als zwei Meter Abstand voneinander.

Wir reden viel, denn selten haben wir dazu in den letzten Tagen eine Chance gehabt. Er kam um kurz nach eins mit dem Bus an eine nahegelegende Haltestelle und, als wir uns verabschieden, ist es schon zwei. Und wir haben nur geredet! Ohne dabei die Zeit zu beachten, als gäbe es sie gerade für uns Menschen gar nicht.

Aber gut, trotz allem ist auch das längste jemals geführte Gespräch irgendwann zu Ende. Wenn von beiden Seiten der Magen brummt, und die eine den Halbstundentakt der Busse beachten muss. Wir fahren wieder zurück nach Hause und essen.

Nach dem Mittagessen kann ich keine besonders "aktive" Aktivität verzeichnen, wenn ich als solche weder Rumliegen noch Radiohören zähle. Da mein Vater keine Zeit hatte, in den Park zu kommen (er arbeitet deutlich über acht Stunden pro Tag am Rechner), fahre ich mit ihm abends eine Runde. Es geht wieder Richtung Busbetriebshof, denn das war ein schöner Weg und ein schönes Ziel. Heute sehen wir leider nur drei Busse, einer davon elektrisch. Schade, hat sich aber trotzdem gelohnt.

Ich bin froh, wieder zur Arbeit zurückkehren zu können. Aber es ist schade um die schönen Ferien. Nur, wer weiß, wie lange die "schön" geblieben wären?

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