Pantomimikry.

Text

von  Vaga

Wir waren verabredet, um etwas zu umschreiben. Ich erinnere mich gut. Wir wollten.

Unsicher war ich mir nicht, dass wir uns verfehlen würden.
Als Treffpunkt hatten wir den freien Platz auf dem Umweg gewählt, direkt neben der schiefen Untergrundebene. Erkennungsmerkmale habe ich zur Genüge. Er entschied sich nach teleapathischer Absicherung für meine Rundungen. Er wolle seine geheime Ecke über die linke Augenbraue stecken, damit ich ihn flugs an seinen Intelligenzfarben erkennen könne.

In Vorerregung schnitt ich mir vor dem Spiegel das Muster meiner Verkleidung zu. Eine Strategie, die mir dienlich ist, wenn sich mein Verab gegen Redungsstrukturen sträubt. Nur der Mut zum Unmut trieb mich ins Unfreie.

Von weitem schon sah ich ihn aus der Landschaft hervorstechen. Ich fuhr meine Antennenanlage direkt in seinen Radius. Eine verklemmte Zwangslage ging auf mich über. Er hatte seine Spürbeine sperrig auf die Oberlippe gestellt. Von Schläfe zu Schläfe, verflochten unter Gebinde, strangulierte mich sein Blick. Noch ehe er zuziehen konnte, schnürte ich mich in Geisteszukünftigkeit aus dieser Verwicklung.

Wir waren verabredet, um etwas zu umschreiben. Es misslang uns nicht. Wir gingen es ohne Worte an. Allein durch unsere extraordinäre Fähigkeit zur maskierten Fremdkörpersprache.

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Kommentare zu diesem Text

alois5 (30)
(29.06.06)
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 Vaga meinte dazu am 29.06.06:
Dank dir für deinen Kommentar. Ich hatte das "Surreale" primär wörtlich mit in den Text eingebunden, habe es aber wieder heraus genommen, weil ich's an der Stelle, die ich dafür vorgesehen hatte, dann doch irrelevant fand. Deshalb freu ich mich besonders, dass es so rüberkommt (zu dir). LG, M.
(Antwort korrigiert am 29.06.2006)
Elias† (63)
(30.06.06)
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 Vaga antwortete darauf am 01.07.06:
Mein Textlein ist ein Versatzstück in Marionettentechnik!?! . Danke für die Empfehlung u. lG.
zackenbarsch† (74)
(02.07.06)
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