Hilfe zur Selbsthilfe.

Text

von  Vaga

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Ich erhebe mich nicht über Menschen, die sich nicht differenziert äußern können, ordne mich auch denen nicht unter, die es können. Jedoch bereitet mir das Abgeben von Lauten und Mitlauten durch den Mund, weil ein anderer Ausgang für das Phlegma ohne geistige Vorlage gerade nicht verfügbar ist, Übelkeit. Meine Ohrenhäute sind dünn. Der direkte Weg zu den Hirnhäuten glatt.

"Es muss weg gemacht werden" sagt sie. "Seit zwei Monaten warte ich auf meine Regel. Meine Brust sticht und tut weh. Das kann nur... das muss weg".

Nicht Verzweiflung treibt sie um. Es ist der Gleichmut des Ausdrucks um des Drückens Willen, der ihren Sprechmuttermund behängt. Dieses dumpfhohldumme Auskotzen beleidigt mich, und, dass sie das Denken vor dem Stammeln von vornherein nicht in Betracht zieht. Das Reflektieren schon gar nicht. Über nichts. Auch nicht über das Das, das sie weg haben will.

Auf ihrer Stirn trägt sie es mit sich herum: Unfähigkeit zum eigenen Denken ging dieser Unfähigkeit zum eigenen Handeln voraus.

Aber das, was "weg muss", ist das, was mich aufrührt. Was mir keine Ruhe lässt. Was mich überlegen lässt, ob ich meine Übelkeit überwinde und mich einmische, um sie auf eine Denkspur zu bringen.

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Kommentare zu diesem Text

eldude (29)
(21.02.06)
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