Service...kein Service...Service...kein Service unsw. ...?!
Bericht zum Thema Enttäuschung
von tastifix
08.06 | 22:31 Uhr
Das ist mir noch nie begegnet...
Gerade heute kommen wir von einer Kurzreise zurück. Nein, ich war nicht in Amerika, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien oder Holland, sondern hier in unserem schönen Deutschland. Deutschland hat wunderschöne Gegenden. Bei deren Anblick frage ich mich manchmal:
"Warum denn so weit...??!"
Unsere Reise führt uns zur Mosel.
Einfach herrlich: Dörflich verwinkelt gebaute Kleinstädte und Ortschaften, die Häuser mit den Rundtürmchen und den an ihrem verschörkelten Geländer Blumen übersäten Balkonen erinnern mich an eine Puppenstube.
Diese Ortschaften werden umrahmt von zahreichen Weinfeldern und scheinbar grenzenlosen Wäldern. Ab und zu entdecke ich auf den sanft geschwungenen Höhen kleine Chateaus oder Burgen, die die Illusion eines Märchens lebendig werden lassen.
Unser Ziel ist Cochem, Anlaufpunkt von Massen von Touristen. Die Moselpromenade ist besonders beliebt. Dort stehen großzügig konzipierte Hotelbauten, deren Komfortzimmer dem Gast einen direkten Blick auf den kleinen Anlegehafen zu seinen Füßen uind den Fluss bieten, der sich anmutig durch die Landschaft schlängelt. Ein zauberhaftes Bild, dass ich bestimmt nicht mehr vergessen werde.
Aus dem Internet haben wir uns eben ein solches Hotel ausgeguckt. Auf dem Bild macht es einen sehr gepflegten Eindruck, die Preise dann übrigens auch.
Nach langer Fahrt endlich dort angekommen, betreten wir gespannt das Haus. Das von uns gebuchte Komfortzimmer ist groß, bietet die übliche Mini-Sitzecke mit zwei Sesseln und rundem Tisch, einem schmalen, langen Schreibtisch mit dem obligatorischen Fernseher und sogar einigen Stauraum für alle möglichen Kleinigkeiten wie Fotoapparat und ähnlichem. Zu diesem Zimmer gehört denn wirklich ein recht großes
Bad mit geschwungen geformter Badewanne und Duschkabine auf der einen Seite. Auf der gegenüber liegenden Seite zieht sich eine breite Spiegelfläche quer über die ganze Wand, entsprechend groß ist das Waschbecken. So weit, so gut!
Nun, wir planen ja nicht, unsere Urlaubstage im Hotel zu verbringen. So ziehen wir los, Cochem zu erforschen. Wir schlendern gemütlich durch die Altstadt. Gemütlich, denn leider sind wir nicht die einzigen Neugierigen.
Uns fällt auf, dass sich sehr viele Holländer, Belgier und auch Franzosen dieses Souvenier-Revier mit uns teilen.
Nachdem wir also die für uns ja soo total überraschend aneinander gereihten Krimskramsläden nicht mehr sehen mögen, Kitsch pur, noch mehr Kitschsalat und Kitsch-Krönung, unternehmen wir lieber einen kurzen Spaziergang auf der Promenade am Fluss entlang und genießen den Anblick der wunderschönen Fassaden überall längs des Wassers, der strahlend weißen, vorüber gleitenden Jachten sowie vor allem den der Sonne.
Es werden wohl an die zweieinhalb Stunden, die wir dem Hotel den Rücken kehren. Danach wandern wir zurück, um uns ein wenig auszuruhen. Gut gelaunt betreten wir unser Zimmer, noch nichtsahnend, was sich dann in der nächsten Sekunde drastisch ändert.
Wir gucken nämlich entgeistert auf ungemachte Betten.
"Was ist denn das?" bringen wir gerade noch stockend`´raus.
Schließlich sind wir den halben Vormittag nicht da gewesen. Also blieb doch wohl mehr als genug Zeit, die Betten zu ordnen, damit der Gast sich bei seiner Rückkehr so richtig umsorgt und rundum wohl fühle. Anscheinend aber ist dieses Scihwohlfühlen hier wohl zweitrangig. Hauptsache, wir zahlen. Passen uns ungemachte Betten nicht, dann können wir sie ja gefälligst selbst ordnen.
Den Besitzern geht es anscheinend eindeutig zu gut.
Irgendwie geben wir denen ja Recht: Für einen Preis von 80 Euro pro Person/pro Nacht dürfen wir doch das nicht verlangen.
Ich denke, wir haben einen schwer wiegenden Fehler gemacht. Eine diesbezügliche, ironische Bemerkung kann ich mir da nicht verkneifen:
"Hätten wir doch bloß noch dreißig Euro mehr drauf gelegt, dann sähen wir jetzt keine einzige Falte im Bettzeug!"
Die Enttäuschung weicht der Empörung. So frequentieren wir nicht etwa das zugehörige Restaurant, sondern begeben auf die Pirsch nach einem netten Gasthaus. Das ist bald gefunden. Wir entscheiden uns für ein griechisches Lokal.
Eine nette Einrichtung und eine sehr freundliche, aufgeschlossene Bedienung, mit der wir schnell ins Gespräch kommen. Zuerst ist sie taktisch freundlich, dann aber zunehmend mehr engagiert.
Wir können uns nämlich nicht bezähmen, wenn schon nicht am Empfang in unserem sagenhaften Hotel, dann aber wenigstens hier unserer Enttäuschung Luft zu machen:
"Wissen Sie, was uns passiert ist?", fangen wir an.
Neugierige Augen sehen uns plötzlich seehr aufmerksam an.
"Wir haben im Internet hier ein Hotel gebucht, hier direkt an der Moselpromenade. Eigentlich gefiel es uns ganz gut. Jahaah, bis dann...!"
Unser Gegenüber spitzt die Ohren:
"Wie?", macht diese nette junge Frau.
"Stellen Sie sich vor: Ein Drei-Sterne-Hotel direkt hier an der Promenade...Wir waren über zwei Stunden weg, kommen zurück, um dann auch das Zimmer zum Ausruhen zu geniessen und noch nicht einmal die Betten sind gemacht. Es sieht aus, als ob auch noch nicht einmal geputzt worden ist!"
"Wie bitte??", starrt unser Gegenüber uns an.
"Ja, es ist ist wirklich wahr. Nichts von dem. Und das bei dem Preis!"
"Entschuldigen Sie!", fragt die Frau echt fassungslos.
"Darf ich sie nach dem Namen des Hauses fragen?"
Der Augenblick der Rache ist gekommen. Am Empfang hätten wir zur Rückkehrszeit niemanden mehr angetroffen, um auf diesen deutlichen Schnitzer hinzuweisen. Dann eben auf diese Art. Etwas schlechte Reklame hat sich dieses Etablissement wirklich verdient. Wo gibt es denn so etwas? In den billigsten Pensionen ist Bettenmachen der absolute Standardservice überhaupt. Egal, welchen Minipreis Sie bezahlen.
Nur zu gerne lüften wir also das blamable Geheimnis. Unsere Gesprächspartnerin gib daraufhin all das zum Besten, was wir insgeheim selber schon gedacht haben:
"Also so etwas!"
Wir waren einer Meinung:
"Dieses Haus sieht uns kein zweites Mal!!"
Und dabei bleibt es auch!!!
Das ist mir noch nie begegnet...
Gerade heute kommen wir von einer Kurzreise zurück. Nein, ich war nicht in Amerika, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien oder Holland, sondern hier in unserem schönen Deutschland. Deutschland hat wunderschöne Gegenden. Bei deren Anblick frage ich mich manchmal:
"Warum denn so weit...??!"
Unsere Reise führt uns zur Mosel.
Einfach herrlich: Dörflich verwinkelt gebaute Kleinstädte und Ortschaften, die Häuser mit den Rundtürmchen und den an ihrem verschörkelten Geländer Blumen übersäten Balkonen erinnern mich an eine Puppenstube.
Diese Ortschaften werden umrahmt von zahreichen Weinfeldern und scheinbar grenzenlosen Wäldern. Ab und zu entdecke ich auf den sanft geschwungenen Höhen kleine Chateaus oder Burgen, die die Illusion eines Märchens lebendig werden lassen.
Unser Ziel ist Cochem, Anlaufpunkt von Massen von Touristen. Die Moselpromenade ist besonders beliebt. Dort stehen großzügig konzipierte Hotelbauten, deren Komfortzimmer dem Gast einen direkten Blick auf den kleinen Anlegehafen zu seinen Füßen uind den Fluss bieten, der sich anmutig durch die Landschaft schlängelt. Ein zauberhaftes Bild, dass ich bestimmt nicht mehr vergessen werde.
Aus dem Internet haben wir uns eben ein solches Hotel ausgeguckt. Auf dem Bild macht es einen sehr gepflegten Eindruck, die Preise dann übrigens auch.
Nach langer Fahrt endlich dort angekommen, betreten wir gespannt das Haus. Das von uns gebuchte Komfortzimmer ist groß, bietet die übliche Mini-Sitzecke mit zwei Sesseln und rundem Tisch, einem schmalen, langen Schreibtisch mit dem obligatorischen Fernseher und sogar einigen Stauraum für alle möglichen Kleinigkeiten wie Fotoapparat und ähnlichem. Zu diesem Zimmer gehört denn wirklich ein recht großes
Bad mit geschwungen geformter Badewanne und Duschkabine auf der einen Seite. Auf der gegenüber liegenden Seite zieht sich eine breite Spiegelfläche quer über die ganze Wand, entsprechend groß ist das Waschbecken. So weit, so gut!
Nun, wir planen ja nicht, unsere Urlaubstage im Hotel zu verbringen. So ziehen wir los, Cochem zu erforschen. Wir schlendern gemütlich durch die Altstadt. Gemütlich, denn leider sind wir nicht die einzigen Neugierigen.
Uns fällt auf, dass sich sehr viele Holländer, Belgier und auch Franzosen dieses Souvenier-Revier mit uns teilen.
Nachdem wir also die für uns ja soo total überraschend aneinander gereihten Krimskramsläden nicht mehr sehen mögen, Kitsch pur, noch mehr Kitschsalat und Kitsch-Krönung, unternehmen wir lieber einen kurzen Spaziergang auf der Promenade am Fluss entlang und genießen den Anblick der wunderschönen Fassaden überall längs des Wassers, der strahlend weißen, vorüber gleitenden Jachten sowie vor allem den der Sonne.
Es werden wohl an die zweieinhalb Stunden, die wir dem Hotel den Rücken kehren. Danach wandern wir zurück, um uns ein wenig auszuruhen. Gut gelaunt betreten wir unser Zimmer, noch nichtsahnend, was sich dann in der nächsten Sekunde drastisch ändert.
Wir gucken nämlich entgeistert auf ungemachte Betten.
"Was ist denn das?" bringen wir gerade noch stockend`´raus.
Schließlich sind wir den halben Vormittag nicht da gewesen. Also blieb doch wohl mehr als genug Zeit, die Betten zu ordnen, damit der Gast sich bei seiner Rückkehr so richtig umsorgt und rundum wohl fühle. Anscheinend aber ist dieses Scihwohlfühlen hier wohl zweitrangig. Hauptsache, wir zahlen. Passen uns ungemachte Betten nicht, dann können wir sie ja gefälligst selbst ordnen.
Den Besitzern geht es anscheinend eindeutig zu gut.
Irgendwie geben wir denen ja Recht: Für einen Preis von 80 Euro pro Person/pro Nacht dürfen wir doch das nicht verlangen.
Ich denke, wir haben einen schwer wiegenden Fehler gemacht. Eine diesbezügliche, ironische Bemerkung kann ich mir da nicht verkneifen:
"Hätten wir doch bloß noch dreißig Euro mehr drauf gelegt, dann sähen wir jetzt keine einzige Falte im Bettzeug!"
Die Enttäuschung weicht der Empörung. So frequentieren wir nicht etwa das zugehörige Restaurant, sondern begeben auf die Pirsch nach einem netten Gasthaus. Das ist bald gefunden. Wir entscheiden uns für ein griechisches Lokal.
Eine nette Einrichtung und eine sehr freundliche, aufgeschlossene Bedienung, mit der wir schnell ins Gespräch kommen. Zuerst ist sie taktisch freundlich, dann aber zunehmend mehr engagiert.
Wir können uns nämlich nicht bezähmen, wenn schon nicht am Empfang in unserem sagenhaften Hotel, dann aber wenigstens hier unserer Enttäuschung Luft zu machen:
"Wissen Sie, was uns passiert ist?", fangen wir an.
Neugierige Augen sehen uns plötzlich seehr aufmerksam an.
"Wir haben im Internet hier ein Hotel gebucht, hier direkt an der Moselpromenade. Eigentlich gefiel es uns ganz gut. Jahaah, bis dann...!"
Unser Gegenüber spitzt die Ohren:
"Wie?", macht diese nette junge Frau.
"Stellen Sie sich vor: Ein Drei-Sterne-Hotel direkt hier an der Promenade...Wir waren über zwei Stunden weg, kommen zurück, um dann auch das Zimmer zum Ausruhen zu geniessen und noch nicht einmal die Betten sind gemacht. Es sieht aus, als ob auch noch nicht einmal geputzt worden ist!"
"Wie bitte??", starrt unser Gegenüber uns an.
"Ja, es ist ist wirklich wahr. Nichts von dem. Und das bei dem Preis!"
"Entschuldigen Sie!", fragt die Frau echt fassungslos.
"Darf ich sie nach dem Namen des Hauses fragen?"
Der Augenblick der Rache ist gekommen. Am Empfang hätten wir zur Rückkehrszeit niemanden mehr angetroffen, um auf diesen deutlichen Schnitzer hinzuweisen. Dann eben auf diese Art. Etwas schlechte Reklame hat sich dieses Etablissement wirklich verdient. Wo gibt es denn so etwas? In den billigsten Pensionen ist Bettenmachen der absolute Standardservice überhaupt. Egal, welchen Minipreis Sie bezahlen.
Nur zu gerne lüften wir also das blamable Geheimnis. Unsere Gesprächspartnerin gib daraufhin all das zum Besten, was wir insgeheim selber schon gedacht haben:
"Also so etwas!"
Wir waren einer Meinung:
"Dieses Haus sieht uns kein zweites Mal!!"
Und dabei bleibt es auch!!!