Klinik Infernal

Gedicht zum Thema Liebe und Tod

von  RainerMScholz

Klinik Infernal

Lächeln
hinter den Mauern.
Blut
an den Wänden
so rot
und schwarz; 
zerstückelt fahle Leichen
im Flur,
gekachelt,
spärlich beleuchtet
in Blau.
Terror auf
der Intensivstation;
hysterische
Frauen in Weiß,
Männer
mit grünen Plastikschürzen,
bestürzt und mit
Messern
in der Hand.
Der Oberarzt
betrunken
im Koma.
Sirenen
brechen heulend
ein Wimmern
an gekalkten Wänden,
Spiegel zerspringen.
Der Tod
reißt eine Furche
in den OP.
Kahlrasierte
Schwachsinnige
schlitzen sich die
Kehlen auf.
Feueräxte
in Glasvitrinen.
Wie ein Traum
durch den Abfluß
verschwindet,
sitzen bärtige,
alte Männer
auf abgetretenen Treppenstufen,
schnüffeln Klebstoff
aus braunen Abfalltüten.

Endlich,
da liegt Virginia
im weißen Leichenleinentuch.
Ich
schließe den Reißverschluß
des schwarzen Sac du Corps.
Und mache,
daß ich hier rauskomme
mit ihr, in den
lichten Mittsommernachtstag.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

shadowhunter (28)
(08.11.06)
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 RainerMScholz meinte dazu am 08.11.06:
Ja. Einmal drin, immer drin.
Danke.
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