Ctvrtek

Text

von  GiraffeFolle

Ich weiß nicht so genau, ob ich sauer auf dich sein soll, weil du einfach so alles verkompliziert hast, obwohl du wusstest, dass es nirgendwo hinführen würde, oder auf mich selbst, weil ich damit zum Teufel nicht umgehen kann wie ein erwachsener Mensch. Jedenfalls lässt du jedes Mal, wenn du auf irgend eine Weise in mein Leben getreten bist, eine Leere zurück, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Andererseits füllst du es auch auf, du füllst es aus, du setzt Teile an die Stellen, die sonst vergeblich schneeweiß und öde aus dem Gesamtbild herausglotzen würden. Trotzdem. Du lässt mir keine Ruhe. Du musst nur hier bei mir auftauchen und ich werfe mich nach deinem Besuch gegen die Wand und heule das ganze schöne Make-up, das ich extra für dich angelegt habe, von meinem Gesicht. Wieso, wieso, wieso. Wieso hast du mir etwas gesagt, was letztendlich nicht hätte gesagt werden müssen, weil es alles nur zerstört hat. Jetzt ist es nur umso schwieriger. Es ist alles gesagt, aber es ist nichts geklärt. Ab und zu unternehme ich fragmentartige Ausflüge ins Bodenlose, und sobald ich wieder auftauche, stehst du da, direkt vor mir, und lächelst mich an. Du bist in meinen Träumen, in meinem Wachen, in meinen Gedanken, in meinem Handeln, in meinem Atem, einfach überall. Ich weiß nicht, wie ich es schaffe, dir jeden Tag gegenüberzutreten und dir nicht ins Gesicht zu spucken.

Anmerkung von GiraffeFolle:

Der Text gehört zu einem Konzeptwerk und wirkt daher vielleicht etwas "aus dem Zusammenhang gerissen", aber ich weiß einfach noch nicht, ob ich die anderen hier auch veröffentlichen soll... Wenn sie euch interessieren, könnt ihr es ja sagen...

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Kommentare zu diesem Text

Locklin (48)
(09.09.07)
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 GiraffeFolle meinte dazu am 09.09.07:
Und ich sage dir: Stimmt.
Vielen lieben Dank
von der Giraffe

 RainerMScholz (02.02.14)
Liebe. Nein. Verliebtsein. Oder doch: Liebe.
Grüße,
R.

 GiraffeFolle antwortete darauf am 02.02.14:
Es ist mir immer eine Ehre. Merci.
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