Hölzernes Kreuz

Gedicht zum Thema Religion

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Blutige Kreuze
zu Füßen einer
monströsen, infernalischen
Nachgeburt,
die sich anschickte,
die Welt zu beherrschen.
Der achte Tag.
Blitzkriegwolken
rauchen durch die Himmel,
donnern über Städte
und Länder,
zerfleischen Kontinente
hinweg,
neuen, neodämonischen Ufern zu.

Hilflos
sehen die Graubetuchten
die Grundlage
ihrer Macht
entschwinden,
entflammt vom Virus
der Gierpest.
Politroboter
unter den
durchtrennten Fäden
des Holocaust-Puppenspielers.
Sterben
- beim Sterben zusehen
- gestorben werden.

Die Dschungel brennen,
die Meere
seit tausend Jahren tot.
Gebenedeit sei dein Körper.
Geist-Seele
im Höllenfeuer
auf Grillspieße gepikt,
dräuen sie im Sud
allgöttlicher Pein.
Oh, Amen.
Amen,
geheiligt werde
die Nachgeburt
alles menschlichen Lebens,
denn das ist,
was wirklich herrscht
- ein Abbild, ein Rest
unserer selbst,
ein Überbleibsel,
ein biologischer Irrtum
und fatale Mutation
Darwin'schen Geistes.

Ficken
und gefickt werden,
und die Lüge
des Lebens.
Und die Lüge eines Gottes,
den wir uns schufen
aus Holz.


© Rainer M. Scholz

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