Schwarze Himmel

Expressionistisches Gedicht zum Thema Prostitution

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Schwarze Himmel

Die tiefseeblauen Wolken
ziehen am Horizont
über einen schwarzen Himmel.
Dunkle Limousinen
kreuzen vor den Bordellen,
warten auf dickleibige,
gutsituierte Herren
in distinguierten Anzügen,
die gleich
aus der Tür treten werden,
um
sich wieder
ihren wahren Geschäften
zuzuwenden.

Zurück bleibt gelbes, laues,
ranziges
Sperma, bestenfalls,
ausgewaschen in dreckigen Bidets von
Frauen, die
geschminkt und zerstört
an der Bar sitzen
- ausgehöhlt -
und den blauen Wolken nachträumen,
sich sorgen
um ihr Kind, ihren Zuhälter
oder das nächste Getränk
in einem schlanken Glas voller Fingerabdrücke
und Lippenstift.

Der Himmel ist schwarz
und bleibt es,
angestrahlt von
lichtlosen Neonröhren,
die gellend gefrorene
Schreie aus Glas
monoton in die Unendlichkeit summen.

© Rainer M.Scholz

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Kommentare zu diesem Text

merlinpetrus (33)
(20.04.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz meinte dazu am 24.04.07:
Danke, merlinpetrus.
Grüße,
R.
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