Euphorie pur!
Tagebuch zum Thema Geburt
von tastifix
Ich hatte soeben meinen ersten Kaiserschnitt überstanden, war Mutter einer Tochter geworden. Eigentlich hatte ich mir immer Söhne gewünscht. Jedoch war dies nicht der Grund für ...
Die Kleine wog 2500 g, war damit noch etwas zu leicht und musste noch mindestens zwei Wochen im Brutkasten liegen. Da mein Krankenhaus keine Frühchenstation hatte, brachte man sie in das Krankenhaus einer benachbarten Stadt.
Ich selber war noch sehr schlapp und erst am elften Tag nach der Geburt überhaupt in der Lage, sie dort zu besuchen.
"Sie hat riesengroße Augen!", hatte mir der frisch gebackene Papa voller Stolz erzählt, "Und ganz dunkles Haar."
Aufgeregt betrat ich den Saal. In wenigen Augenblicken wüsste ich ...
"Komm, hier liegt sie!", sagte mein Mann.
Ich fühlte mich wie zwischen Traum und Wirklichkeit. Das logische Denkvermögen war verdrängt, da war nur noch Gefühl diesem kleinen Etwas gegenüber, das aussah wie eine kleine Puppe.
"Wie süß sie ist!", brachte ich stammelnd heraus. Mehr nicht, mir saß nämlich ein Kloß im Hals.
Kurz darauf legte man mir die Kleine in den Arm. Sofort wurde es mir ganz weich ums Herz. Klein-Sandra war offensichtlich genau so neugierig auf ihre Mama wie umgekehrt und schien mich auszumustern. Immerhin schrie sie nicht sofort los. ich war also akzeptiert.
Dann durfte ich sie zum ersten Male baden. Ich war vor Angst nassgeschwitzt, sie könnte mir aus den Händen gleiten. Aber natürlich ging alles gut.
"Sie ist mein Kind!", sagte ich mir ein ums andere Mal vor und doch war es für mich noch so unwirklich, dass dieses süße Etwas zu mir gehörte.
Das erste Pampern bleibt für mich auch unvergesslich. Die Windel reichte Baby bis unter die Achseln.
"Hoffentlich kriege ich das richtig hin. - Fängst sie jetzt an zu strampeln, was dann?"
Selbstverständlich klappte auch das. Die Pampers hielt, was eben Pampers so versprechen.
Nachdem auch das erfolgreich überstanden war, fuhr ich, völlig durcheinander, zurück ins Krankenhaus und der junge Papa nach Hause.
Ich hatte das große Glück, eine sehr nette Mitpatientin auf dem Zimmer zu haben. Wir hatten uns vom ersten Moment an super gut verstanden.
"Uund ... ?", fragte sie mich und forschte in meinem Gesicht.
"Die ist so süß!"
Irgendwie unsicher schaute ich sie an.
Sie lachte:
"Ja, sagen Sie mal, was haben Sie denn bloß gedacht!?"
Mein Herz klopfte. Stolz strahlte ich sie an. Während ich ins Bett stieg, plapperte ich drauflos:
"Sie hat wunderschöne Augen und ganz viel, fast schwarzes Haar!"
"Na sehen Sie! Wusste ich es doch, dass die süß ist!"
Jetzt strahlten wir beide.
Dieses Strahlen aber war von meiner Seite aus für mindestens zwei Tage das letzte frohe Leuchten auf meinen Gesicht. Kaum hatte ich mich zugedeckt, schlug plötzlich meine Stimmung um, geradewegs ins Gegenteil. Ich spürte, wie die Freude sich zurückzog, ich plötzlich so geknickt war und auch gar nichts dagegen machen konnte.
Leider blieb es nicht allein dabei. Ich fühlte mich mieser und mieser.
"Was ist denn mit Ihnen plötzlich?", fragte meine neue Bekannte erschrocken.
Mittlerweile hatte ich mir die Bettdecke bis über beide Ohren gezogen, damit sie doch nicht sehen sollte, wie es in mir arbeitete. Es arbeitete ganz erheblich und ich schluckte und schluckte. Das wiederum sollte sie erst recht nicht merken und ich griff mir eine Falte der Bettdecke und stopfte sie mir in den Mund, um ja jeden verräterischen Laut zu unterdrücken.
Das klappte genau für eine einzige Minute. Dann war`s vorbei.
"Öh, ö, schniieef!", tönte es unter meiner Decke.
Prompt horchte mein Gegenüber auf.
"Frau S. ... ist was?"
"Nichts, schluck, schnief!", schluchzte ich wimmernd in die Bettdecke.
Aber es war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Vielleicht waren es die so lieb tröstenden Worte aus dem Nachbarbett. Inzwischen war meiner Mitpatientin das richtige Licht aufgegangen, was mit mir los war und sie hatte das Bedürfnis, mir da schleunigst wieder raus zu helfen.
"Hören Sie mal. Sie haben eine so hübsche Tochter bekommen. Also wirklich, das ist doch kein Grund ... !"
"Schluchz!", wimmerte ich und hatte den gesamten Weltschmerz aller Frauen in ähnlicher Situation auf meine schmalen Schultern geladen. "Ist es ja auch nicht, schluuchz. Es ist ja bloß ... "
Was es allerdings ´ja nur bloß wäre`, blieb im Dunkeln und auch jede weitere halbwegs vernünftige oder vielmehr gänzlich unvernünftige Argumentation meinerseits ein Geheimnis.
Es war zu spät. Ich heulte wie ein Schlosshund, ohne jede Hemmungen und in zunehmender Lautstärke.
"Hüüh, schluuchz, heuuul, schluck, heuuul!!"
In meinem Kopf ging es drüber und drunter. Eigentlich wollte ich jetzt meine Nachbarin beruhigen, ihr sagen, wie lieb ich es von ihr fand, mir beizustehen, dass ich es natürlich auch wüßte, wie doof meine Flennerei war und dass ich ja im Grunde genommen unheimlich glücklich war.
Vor allem das Letztere sah man mir deutlich an. Die Tränen rollten mir gleich eimerweise übers Gesicht. Das Kopfkissen und auch das Laken hätte man auswringen können.
Soo sehr glücklich war ich!!
Die Kleine wog 2500 g, war damit noch etwas zu leicht und musste noch mindestens zwei Wochen im Brutkasten liegen. Da mein Krankenhaus keine Frühchenstation hatte, brachte man sie in das Krankenhaus einer benachbarten Stadt.
Ich selber war noch sehr schlapp und erst am elften Tag nach der Geburt überhaupt in der Lage, sie dort zu besuchen.
"Sie hat riesengroße Augen!", hatte mir der frisch gebackene Papa voller Stolz erzählt, "Und ganz dunkles Haar."
Aufgeregt betrat ich den Saal. In wenigen Augenblicken wüsste ich ...
"Komm, hier liegt sie!", sagte mein Mann.
Ich fühlte mich wie zwischen Traum und Wirklichkeit. Das logische Denkvermögen war verdrängt, da war nur noch Gefühl diesem kleinen Etwas gegenüber, das aussah wie eine kleine Puppe.
"Wie süß sie ist!", brachte ich stammelnd heraus. Mehr nicht, mir saß nämlich ein Kloß im Hals.
Kurz darauf legte man mir die Kleine in den Arm. Sofort wurde es mir ganz weich ums Herz. Klein-Sandra war offensichtlich genau so neugierig auf ihre Mama wie umgekehrt und schien mich auszumustern. Immerhin schrie sie nicht sofort los. ich war also akzeptiert.
Dann durfte ich sie zum ersten Male baden. Ich war vor Angst nassgeschwitzt, sie könnte mir aus den Händen gleiten. Aber natürlich ging alles gut.
"Sie ist mein Kind!", sagte ich mir ein ums andere Mal vor und doch war es für mich noch so unwirklich, dass dieses süße Etwas zu mir gehörte.
Das erste Pampern bleibt für mich auch unvergesslich. Die Windel reichte Baby bis unter die Achseln.
"Hoffentlich kriege ich das richtig hin. - Fängst sie jetzt an zu strampeln, was dann?"
Selbstverständlich klappte auch das. Die Pampers hielt, was eben Pampers so versprechen.
Nachdem auch das erfolgreich überstanden war, fuhr ich, völlig durcheinander, zurück ins Krankenhaus und der junge Papa nach Hause.
Ich hatte das große Glück, eine sehr nette Mitpatientin auf dem Zimmer zu haben. Wir hatten uns vom ersten Moment an super gut verstanden.
"Uund ... ?", fragte sie mich und forschte in meinem Gesicht.
"Die ist so süß!"
Irgendwie unsicher schaute ich sie an.
Sie lachte:
"Ja, sagen Sie mal, was haben Sie denn bloß gedacht!?"
Mein Herz klopfte. Stolz strahlte ich sie an. Während ich ins Bett stieg, plapperte ich drauflos:
"Sie hat wunderschöne Augen und ganz viel, fast schwarzes Haar!"
"Na sehen Sie! Wusste ich es doch, dass die süß ist!"
Jetzt strahlten wir beide.
Dieses Strahlen aber war von meiner Seite aus für mindestens zwei Tage das letzte frohe Leuchten auf meinen Gesicht. Kaum hatte ich mich zugedeckt, schlug plötzlich meine Stimmung um, geradewegs ins Gegenteil. Ich spürte, wie die Freude sich zurückzog, ich plötzlich so geknickt war und auch gar nichts dagegen machen konnte.
Leider blieb es nicht allein dabei. Ich fühlte mich mieser und mieser.
"Was ist denn mit Ihnen plötzlich?", fragte meine neue Bekannte erschrocken.
Mittlerweile hatte ich mir die Bettdecke bis über beide Ohren gezogen, damit sie doch nicht sehen sollte, wie es in mir arbeitete. Es arbeitete ganz erheblich und ich schluckte und schluckte. Das wiederum sollte sie erst recht nicht merken und ich griff mir eine Falte der Bettdecke und stopfte sie mir in den Mund, um ja jeden verräterischen Laut zu unterdrücken.
Das klappte genau für eine einzige Minute. Dann war`s vorbei.
"Öh, ö, schniieef!", tönte es unter meiner Decke.
Prompt horchte mein Gegenüber auf.
"Frau S. ... ist was?"
"Nichts, schluck, schnief!", schluchzte ich wimmernd in die Bettdecke.
Aber es war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Vielleicht waren es die so lieb tröstenden Worte aus dem Nachbarbett. Inzwischen war meiner Mitpatientin das richtige Licht aufgegangen, was mit mir los war und sie hatte das Bedürfnis, mir da schleunigst wieder raus zu helfen.
"Hören Sie mal. Sie haben eine so hübsche Tochter bekommen. Also wirklich, das ist doch kein Grund ... !"
"Schluchz!", wimmerte ich und hatte den gesamten Weltschmerz aller Frauen in ähnlicher Situation auf meine schmalen Schultern geladen. "Ist es ja auch nicht, schluuchz. Es ist ja bloß ... "
Was es allerdings ´ja nur bloß wäre`, blieb im Dunkeln und auch jede weitere halbwegs vernünftige oder vielmehr gänzlich unvernünftige Argumentation meinerseits ein Geheimnis.
Es war zu spät. Ich heulte wie ein Schlosshund, ohne jede Hemmungen und in zunehmender Lautstärke.
"Hüüh, schluuchz, heuuul, schluck, heuuul!!"
In meinem Kopf ging es drüber und drunter. Eigentlich wollte ich jetzt meine Nachbarin beruhigen, ihr sagen, wie lieb ich es von ihr fand, mir beizustehen, dass ich es natürlich auch wüßte, wie doof meine Flennerei war und dass ich ja im Grunde genommen unheimlich glücklich war.
Vor allem das Letztere sah man mir deutlich an. Die Tränen rollten mir gleich eimerweise übers Gesicht. Das Kopfkissen und auch das Laken hätte man auswringen können.
Soo sehr glücklich war ich!!