Die Fee der Zwielichtigkeit

Prosagedicht zum Thema Schein und Sein

von  Mondsichel

Oh holde Fee der Zwielichtigkeit,
hast geschrien im Hain Deiner Träume.
Auf falschen Pfaden bist Du gewandelt,
vernahmst Dein Echo im Geäst der Bäume.
Hast den Wind um seine Stimme beneidet,
um die Worte, die in seinem Hauche schwebten.
Hast gemeint Du wärst das Heiligtum,
dem so manche Pilger die Blüten zu Boden legten.

Doch die Dornen straften Dich Demut und Schatten,
so hast Du gesucht nach dem heiligen Gral.
Der Dir die Macht eröffnen sollte,
dass niemand das Krönchen vom Haupte Dir stahl.
Jedoch musstest Du erkennen, dass eine Krone,
nicht die Gesetze des Lebens schreibt.
Und dass so viele das Gleiche denken,
während das Weltbild das Selbe bleibt.

Hast die Waffen gezogen in wilder Rage,
doch nicht getroffen des Kriegers Herz.
So lerntest Du seine Gesetze, seine Regeln,
um nich zu vergehen im schneidenden Schmerz.
Du bist nun ein Schatten dessen geworden,
was Du anderen stets mit Hohngelächter straftest.
Denn Du hast begriffen, dass ein Federkleid,
der anderen, es viel besser verkraftet.
Dass Deine magischen Käfte nur Legenden sind,
dass jede Lüge nur Schein Deiner Wünsche ist.
Welcher den Augen der Welt die Sicht verblendet,
damit sie nicht sehen, dass im Grunde Du,
auch nur eine Blaupause Deiner Feinde bist...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Es ist immer wieder interessant zu sehen, dass Menschen, die einem irgendwelche Dinge vorwerfen, dazu tendieren, sich am Ende sämtlicher Klischees zu bedienen, die ihnen vorher angeblich so suspekt oder falsch erschienen, nur um im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen...

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