Da war doch noch etwas

Innerer Monolog zum Thema Abhängigkeit

von  praith

Lange Jahre lang waren Alkohol und Drogen ein gutes Mittel nicht daran zu denken , und stark genug um abzulenken.

Falls es mir doch passierte, reagierte ich mit:''Husch husch, nicht daran ruehren.
Sicher veschlossen, denn ich wusste schon wenn die Wunde eines Tages mal auftauen wuerde wuerde das weh tun,und so hab ich ,Tag um Tag versucht sie zu betaeuben.

Tage ,Naechte Wochen Monate lang versucht so abgestumft wie moeglich zu werden,und dabei so Produktiv wie moeglich zu sein.

Nichtsdestotrotz gab es Zeiten in dem ich mich selber vernachlaessigte, und versuchte mich zu vergessen oder ganz einfach nicht-zu -sein.

Villeicht dachte ich ich verdiene dies,oder ich war ueberzeugt ich sei zu nichts anderem gut.

waehrend mindestens 10 jahren wollte ich high sein um besser ueberzeugt zu sein dass es nicht existierte , oder besser , ich wollte nicht daran denken.

Denn stoned sein, ist  gleichgueltig sein, entspannt sein, vertraeumt sein...

Und um mich herum sind ja sowieso alle stonded ...oder eben viele und noch dazu die meiste Zeit ueber...

Also wieso ich nicht auch?!
...

Solange ich nicht arbeitet war es bequem so zu denken,in den Tag zu traeumen....

Und zu essen hatte ich villeicht nicht,aber Drogen und Bier giebst dauernd,morges klopfts es und  jemand  weckt dich mit einem joint.

Es war leicht im Schwebezustand zu bleiben und jeden klaren  Gedanken zu verdraengen.

Es ist unglaublich wenn man zwischen Asien,Nord und Mittelamerika und Europa gereist ist und immer wieder den gleichen Menschenschlag vorfindet,ist es auch schwirig daraus herauszubrechen...

Aber da war doch noch etwas, an das ich nicht denken sollte und an was ich nicht denken wollte,und es war leicht denn dauernd kam jemand an und hatte was zu rauchen oder hatte was zu trinken.

Irgendwann einmal war ich es satt,Gifte einzunehmen um das Guehl zu haben zu leben,sich in Gangs um verrauchte Tische zu draengeln und einen Haufen Mist verzapfen.Schneller  oder lauter reden um sich Glauben zu machen dass man sich noch nicht irrt und sich noch nie geirrt hat.

Da war es wieder, dieses Gefuehl

von Zweifel, Einsamkeit,Leere und diese absurde strenge Weise in der ich mein inneres Kind wieder anweise die Klappe zu halten und nicht darueber zu sprechen,und wenn es fragt ''warum?'' Sagte ich ''es ist eben so, da kann man nichts machen,andere haben auch Schmerzen.Punkt.

Und jeh mehr ich daran denke jeh mehr die Sehnucht sich einstellt,desto mehr versucht die Leitstelle gegenzuhalten und rationalisiert und erklaehrt und entmutigt....

Aber diesmal giebt es kein Bier
und keinen Joint
und meine cigaretten sollten draussen,oder bei offenem Fenster geraucht werden.

Und ich habe mich gewaschen , und gegessen und war ein wenig draussen,hab ein paar Sachen erledigt ,ein Buch gelesen,meinen Kater gebuerstet,

Und Louise war heute Morgen im Hof...mit ihrem Joint und ich hab nicht gepufft,obwohl sie mir anbat,und stolz auf mich...ich fuehlte mich gerade so schoen schlecht seit ein paar Tagen ohne Barbiturate,und dabei immer mehr dabei DARAN zu denken .

Denn da war doch noch etwas,was mich waehrend der Zeit des Weihnachts-Kinos zum Beispiel systhematisch und garantiert die Traenen in die Augen trieb.

Oder in allen Walt Disney filmen...

Das ist der Augenblick wenn ''alles gut wird',die Freude und die Liebe uebergross werden.

Oder der Augenblick, wenn der kleine Toelpel ueber den alle lachen dann am Ende der Held ist den alle schaetzen.

Wenn sich das Traumpaar endlich in den Armen haelt,I love you , happy end''

...Dann heule ich.

Heule ich dass es mich schuettelt ,
und drum mag ich es nicht sentimentale Filme im Kino oder mit Leuten anzusehen.

Je weniger ich mich zu Betaeubungsmitteln hingezogen fuehle,je weniger ich mich zu der stumphfheit der Leute hingezogen fuehle ,desto mehr denke fuehle und schreibe ich.

Desto mehr kenne ich meine Beduerftnisse und Wuensche

Aber destomehr weiss ich auch dass da noch etwas war, etwas, was mir fehlt,und ich wollte es mir nicht eingestehen und sagte : es ist eben so . das is das Leben punktum....

Aber ich stelle fest dass ich eine sehr leidenschaftliche Person bin,und villeicht habe sehr viele Kuenstler Lieder geschrieben Bilder gemalt und Statuen gemeisselt um ES auszudruecken, stat es wegzubetaeuben

Jedes jahr das ich so erlebe gehen die Dinge trotzdem schon leichter als zuvor. Die Gesundheit,die Arbeit,das Lernen, die Musik....

Aber das schreiendste Bedueftnis,jenes was  die meiste Zeit in meinem Leben gefehlt hat war zweifelsohne:

Liebe.

Und dies ein waghalsiger und mutiger Schritt in meinem Prozess mir es einzugestehen,es hinzuschreiben und mir auch einzugestehen dass ich es nie akzeptiert habe.

Und mir gleichzeitig darueber klarwerden dass ich es nie akzeptieren kann oder konnte und auch nicht koennen werde...denn meine selbstzerstoererischen  Manoever waren ja ein Versuch  es zu verdraengen.

Gleichzeitig muss mich das aber auch nicht unbedingt Liebenswuerdiger gemacht haben,obwohl ich staendig von Leuten umringt.
Zweckbekanntschaften, reden, rauchen,trinken..sobald ich es aufhoerte sah ich auch diese Leute nicht wieder.

Einer hat mir sogar eine echte Kriese gebracht vor 6 Jahren as ich ihm sagte ich haette nichts , denn ich haette aufgehoert...der is mit Tuerenschlagen abgezogen, habe ich nie wieder gesehen.

Ich habe Leere um mich verbreitet,ich war es zu satt,aber das war nur ein Anfang.

Na ja...bei Gelegenheit kann es schon mal vorkommen ein glas oder ein puff...ich will aber nie wieder dass das mein Gefuehlsleben betaeubt...denn im Grunde gehoert es , gut oder schlecht schoen oder schmerzhaft zu mir wie meine Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit.

Mittlerweile moechte ich sagen: egal was man lebt, solange es gut gelebt wird ist eine lehhreiche und bereichernde Angelegenheit.

Ich will nur ersteinmal ausprobieren ob das auch stimmt denn wenn ich heute an ''Liebe'' denke,oder mir eingestehe dass auch ich das auch brauche,hoere ich immer die innere Strenge stimme die mich tadelt die Rosinen aus dem Kuchen picken zu wollen,und mein innres Kind faengt an zu quengeln :Ich hatte ja nur eine einzige in meinem Kuchen,und die innere Autoritaetsperson die sagt: ''ja und , wer hat denn gesagt dass dir mehr zustuende?''

Bin mittlerweile gewandte in diesem inneren Dialog,und versuche mich bewusst auf die Seite derjenigen zu stellen die sagt :''Wer sagte denn das mir nur eine zustuende?''

Und die Autoritaetsperson antwortet:

''der beste Beweis waere ja wohl dass sich tatsaechlich nur eine rosine in deinem kuchen befand und ueberhaupt:Kinder die nur die Rosinen wollen verdienen ueberhaupt keinen Kuchen!''

Koennt ihr euch vorstellen, wenn ich Kinder gehabt haette ...(so sehr ich mir auch welche wuensche aber das ein andermal...)!!

Wenn ich selbst mit mir so spreche, nicht auszudenken was ich einem Kind in einem Moment sagen koennte wo es mir ein Beduerftnis mitteilt das ich nicht sofort erfuellen kann...

Und der Mist kommt mir spontan in den Kopf wie ein Schimmern dessen was ich von Anfang meines Lebens genossen habe.

Nachdem ich bir bewusst geworden bin dass ich von verschiedenen Giften abhaengig war

Bin ich mir darueber bewusst geworden dass ich zuvor von der Liebe abhaengig war

und dass ich es heute noch bin.

Deshalb darf ich den Kampf gegen die negatieve Stimme von Innen nicht aufgeben,und werde Wege finden um ihr zu wiedersprechen.

Wenn ich eines Tages selbstverstaendlich davon ausgehe dass ich es verdiene

hoffe ich, es wird moeglich sein es zu leben

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