Kalbertjas Leben

Gedicht zum Thema Verstand

von  Untergänger

Tief im letzten Rest Suppe schwamm der Abend an ihm vorbei
Nirgends würde er hingehen
Er würde warten
Wie immer

Die Welt liegt hinter Glas und er hinter seinen Augen
Als sich Melancholie um ihn breitet
Befiel ihn die Angst
Angst zu weinen

Wenn er sich in seinen Tränen sehen würde
Wie sein verzerrtes Spiegelbild
Ihn anstarren würde
Ernst und klar

Manchmal wünschte er sich er könnte aufstehen und gehen
Einfach durch die Fenster schreiten
Verschwunden im Glas
Für immer

Die Menschen würden ihn dann wegen seiner Talente lieben
Sie würden wie immer durch ihn hindurchschauen
Aber er wäre stolz deswegen
Nicht verschollen

Er hatte sich inzwischen mit seiner eigenen Gesellschaft abgefunden
Hier ist dein Leben und niemand wird dich retten
Sprach er laut in den Raum
Und sah den Worten zu

Schlussendlich stand er auf und ging zur Tür
Griff nach dem Mantel und sprach
Wo willst du hin? Und
Blieb daheim


Anmerkung von Untergänger:

Alfons Kalbertja ist am 13.11.2007 in einer Fensterscheibe versunken und wurde nur noch als Schemen wahrgenommen - wenn ich dies nicht schreibe, wird er bald vergessen sein.

Auch Glas fließt.

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (26.03.19)
Sehr fantasievoll, irre, aber auch irgendwie - ich weiß nicht - ... ach, mir gefällts einfach!

Lotta
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