Nachts scheinen meinen Gedanken
Flügel zu wachsen
Wenn der Tag sich schlafen legt
mitsamt seinen Pflichten
erwacht meine Sehnsucht
Halte sie vorm Tageslicht versteckt
Zu empfindlich sind sie
überleben den Alltag nicht
Zart wie Rosenblätter im Wind
schweben sie dann mit der Abenddämmerung
zu mir ins Zimmer
Sie scheinen Gestalt anzunehmen
überall huschen die Schatten
Ich wünschte
ich könnte mich unauffällig
unter sie mischen und dazugehören
So steh ich nur wie da
ein Beobachter am Rande
lasse mich in ihr Spiel ziehen
ohne mich zu wehren
Sie zeigen mir Situationen und Menschen
oder auch Begegnungen
all die Dinge
die hier in der Realität
keine Überlebenschance hätten
Und ich bin ihr freiwilliger Sklave
eine Süchtige
eine Verfallene
Hänge an all diesen Wunschbildern
die mir mein Unterbewusstsein
für Momente ins Leben ruft
und die wie Seifenblasen
an der Wirklichkeit zerplatzen