8. Juni: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

Tagebuch

von  Raggiodisole

Von Pereje nach La Faba

Und es war gut, dass wir dieses Sprichwort beherzigt haben.Müde, aber glücklich sind wir vor 16 Uhr in der Herberge von La Faba angekommen und es gab noch drei freie Betten. Aber der Reihe nach, damit alles seine Ordnung hat.
Wettermäßig haben wir heute morgen die sogenannte A….karte gezogen, weil es schon zu regnen beginnt, während wir noch frühstücken. Die beiden bayerischen Damen, die wir  in El Acebo getroffen haben, kommen schon aus Villafranca, was nur bedeutet, dass wir allen Knistertüten und Speedypilgern zum Trotz bis 8 Uhr geschlafen haben. Doch als die Schnarcher endlich weg waren, bin ich noch einmal eingeschlafen und den für 7 Uhr gestellten Handywecker hab ich erfolgreich „mundtot“ gemacht.
Aber egal, zurück zum Frühstück. Wir versorgen unsere Rucksäcke und uns selber mit dem nötigen Regenschutz und stapfen los.
Durch Trabadelo und andere kleine Ortschaften, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe. Irgendwo kaufen wir Brot und Thunfisch und einen Pilgerhut für Lukas. Unser Plan ist es, heute bis La Faba zu gehen. In Ruitelan, wo es eine schöne Herberge gibt, überlegen wir kurz, ob wir hier bleiben. Es hat inzwischen zu regnen aufgehört und jetzt brennt die Sonne erbarmungslos vom Himmel. Bis La Faba sind es noch ca. 5 km und das letzte Stück dazu auch noch ziemlich steil. Das müssten wir dann morgen auch noch gehen.
Lukas stärkt sich mit Brot und Thunfisch und wir beschließen, doch noch weiter zu gehen.
Der Weg ist ziemlich steil, zuerst auf der Landstraße und dann das letzte Stück im Wald, steinig und steil.
Ich komm ganz schön ins Schwitzen, aber schließlich sehen wir den Wegweiser zur Herberge und dann haben wir es geschafft.
Reinhard, sein Freund und Pseudogitti sind auch schon da, gemeinsam mit einer Linzerin, die sie offensichtlich schon länger kennen.
Körperpflege, Wäsche waschen und dann ab in die Bar, wir haben Hunger und  genehmigen uns ein Pilgermenü. Wieder zurück in der Herberge  ruht sich Lukas ein wenig aus, ich sitz draußen im Garten und unterhalte mich mit einigen Burschen aus Tirol.
Gabi hat uns empfohlen, die mochilas über den O Cebreiro transportieren zu lassen und ich erkundige mich bei der Hospitalera nach einem Taxiunternehmen, das diesen Dienst anbietet. Sie ist auch so freundlich und übernimmt das Telefonieren, weil ich auf Nummer Sicher gehen will. Nicht dass durch mein mangelhaftes Spanisch unsere Rucksäcke irgendwo anders landen als in Fonfría.
Um 20 Uhr gibt es noch eine gemeinsame Andacht. Ich nütze gern dieses Angebot, gibt es einem doch die Möglichkeit, den Tag in Ruhe, Stille und Gebet ausklingen zu lassen.
Und ich kann auch über den heutigen Spruch nachdenken.

Tu vida es aquello
que tus pensamientos construyen.

Dein Leben ist das,
was deine Gedanken daraus machen.

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