Also dann

Kurzprosa zum Thema Eigene Welt

von  DanceWith1Life

Einen Takt nur, griff ein seltsames Erstaunen nach mir, natürlich innerlich, wie großartig die Welt auch sein mag, was ich ziemlich sicher nie ganz fassen werde, ein Wassertropfen enthält wahrscheinlich mehr Wunder, als alle heiligen Schriften zusammen beschreiben könnten. Und das doofe ist, wir wissen das.
Also wir Menschen.
Aber wir verstehen das nicht.
Es gibt keinen Kontext.
Und wenn uns die Ahnung des Wunders manchmal dann wieder schaudernd zurücklässt, mit so einer Art Mini-Ehrfurcht für etwas unfassbares und der nächste alltägliche Moment in seiner ganzen trivialen Erfahrbarkeit daherscheppert, und die selben Zellen, die eben noch versuchten dem Atem des Unendlichen die respektvolle Transzendenz zu gewährleisten, dann von dieser klebrigen Schicht überzogen werden, die alles so dumpf aussehen lässt.
Das war es dann wohl, willkommen im Alltag, hast du dich erholt.
Und die verdutzte Birne Ich, eben noch Leinwand für die Existenz von Wundern, dann plötzlich zum Spielzimmer für Soapoperas wird, auf engstem Raum all die menschliche Tragödie in so genannte notwendige Sorgen fast. Dann frage ich mich schon manchmal, was passiert da eigentlich.
Ohne es zu bemerken hatte ich mich der Person auf der Bank genähert, also ich suchend, nach dem Faden Verstehen, näherte mich suchend dem zurückgebliebenem Ich, das in sich versunken auf einer Bank saß, und überlegte, ob ich mich wohl ansprechen sollte, und wie das denn gehen soll.

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Kommentare zu diesem Text


 AnastasiaCeléste (06.09.08)
Ein wirklich schöner Text, der unweigerlich zum nachdenken auffordert, zumindest mich, denn ich kenne diese Situation, dieses Denken sehr gut !

lg Anastasia Celéste
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