Der Schmied kommt

Text

von  ManMan

Meda und Hwatning benötigten neue Hufbeschläge. Aber der Schmied war begehrt, der nächste wohnte mehr als hundert Kilometer entfernt. Elvira und Johanna waren ungeduldig und verärgert. Das zeigten sie dem Schmied auch deutlich, als er endlich kam. Sie öffneten das eiserne Tor und ließen den Transporter in den Hof.
„Na endlich!“ begrüßte ihn Elvira, die Hände herausfordernd in die Hüften gestemmt. „Wenn man dich braucht, muss man ewig warten!“
Der Angesprochene zuckte nur die Schultern. „Mich brauchen eben viele.“
Die Hunde, die hinter dem Scheunentor eingesperrt waren, bellten heftig.
Der Schmied, den alle Benno nannten, war ein riesiger Mann mit beachtlichem Körperumfang. Früher hatte sich Johanna immer hinter der Mama versteckt, wenn Benno zum Beschlagen der Hufe kam, aber der gutmütige und sehr kinderfreundliche Mann hatte ihr Herz gewonnen, indem er bei jedem Besuch für sie eine Tüte Gummibären mitbrachte, auch heute noch, wo Johanna mit ihren acht Jahren doch bereits ein großes Mädchen war, jedenfalls nach eigener Ansicht.
„Danke,“ sagte sie gnädig, als der große Mann sich zu ihr hinabbeugte und das Mitbringsel überreichte. Fragend blickte Johanna auf Bennos Begleiter, einen überdurchschnittlich großen Mann mit breiten Schultern, der allerdings einen geringeren Körperumfang als der Schmied hatte.
„Das ist  Freddie,",erklärte der Schmied, „er hilft mir beim Beschlagen.“ So war es denn auch. Medas Beschlagung dauerte immer länger, denn sie brauchte einen speziellen, orthopädischen Hufbeschlag, um die zu kurz geratenen Hinterbeine auszugleichen. Benno war Spezialist, und Freddie, der schon älter war, aber kräftig genug, um das Bein des Pferds festzuhalten, kannte sich offenbar ebenfalls gut aus.
„Ich habe auch Schmied gelernt",  erklärte er Elvira auf ihre Frage, „aber eigentlich bin ich schon lange aus dem Beruf.“
Als die beiden wieder fort waren, wurden die beiden Hunde und die zwei Pferde in den Hof gelassen. Oma Lisbeth ließ auch Mona hinaus.
„Was für Riesen!“ sagte sie zu ihrer Tochter. „Wer war denn der neue?“ „Ein Verwandter von Benno. Er wohnt im Schwarzwald und ist auch Schmied. Seine Frau ist gestorben.“
„Ach!“ meinte Oma Lisbeth mitfühlend.
„Ja, jetzt hilft er Benno, weil der Paul, der ihm sonst immer hilft, den Arm gebrochen hat. Sie kommen morgen noch einmal.“
„Dann können wir sie doch zu einem Stück Kuchen einladen", meinte Oma Lisbeth, die für ihr Leben gern backte.
Elvira sah ihre Mutter erstaunt an: „Na ja, wenn du meinst, dann back halt einen. Ich rufe den Schmied noch einmal an".

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (05.07.18)
Hinweis:
„Das ist Freddie,",erklärte der Schmied

Abschluss ist mir zu naiv-infantil, könnte man uch weglassen, Geschichte ist bis "...gut aus" prima, danach müsste man sich noch ein professionelleres Ende einfallen lassen, finde ich.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 27.11.19:
Außerdem: Es gibt zwar die TV-Serie "Disneys Gummibärenbande", aber Gummibären zum essen gibt es nicht. Das sind Gummibärchen.
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