GLEICHGEWICHT

Alltagsgedicht zum Thema Gerechtigkeit/ Ungerechtigkeit

von  bratmiez

kein winter ist so kalt, dass ich erfriere.
im hinterhalt ein geist, der zu mir spricht;
"ich bin der letzte halt, der nicht entwischt."
er findet jeden spalt, den ich berühre.

er findet jeden letzten schlussgedanken.
"ich winde mich verzweifelt durch die nacht."
und bindet mich dabei an dich und lacht.
begründet setzt er unentweglich schranken.

er lacht so laut, dass ich mich dafür schäme.
die macht geklaut hat er doch stets bei dir.
um acht geschaut - ein letztes schales bier.
bei nacht verdaut, was morgen vielleicht käme.

und später dann erfinde ich ein streben.
drei meter an der wand komm ich zurecht.
entweder ich verstand oder war schlecht.
vertreter, in der hand; - ein neues leben.

kein leben ist so schwer, dass ich versage.
mal eben kurz verpennt und auch nicht mehr.
ich wünsche mir ein gleichgewicht so sehr!
ein gramm vielleicht auf deiner großen waage.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (09.06.09)
Wie er sich auch windet...

das Gleichgewicht ist nach links verschoben.

LG, Dirk
Kitten (36)
(09.06.09)
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 Bergmann (09.06.09)
Eins deiner allerbesten Gedichte - und dazu mit gekonnten Binnenreimen!

 styraxx (09.06.09)
Das Gewicht in die Waagschale geworfen - ob es eines deiner allerbesten ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber gut ist es auf jeden Fall und schön gereimt. Irgendwie verströmt es Zuversicht.
kein leben ist so schwer, dass ich versage.
mal eben kurz verpennt und auch nicht mehr.
Gern gelesen. Liebe Grüsse c.
Andre_Marto (52)
(09.06.09)
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The_black_Death (31)
(23.07.09)
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