Im Haus des Verderbens
breitet sich ein Blutnebel aus.
Der Hass zieht als schmieriger Geruch
durch einige schwarze Türreihen.
Gleiches Blut verbündet sich
mit gleichem Blut,
Anderssein wird zum Zielobjekt der Trennung.
Gewalt bricht die Stille.
Wer sah etwas? Wer hörte etwas? Wer wird reden?
Im Erdgeschoß hofft ein betender Moment,
Daneben ist der Mensch zum Töten bereit.
Im ersten Stock ertönt eine Glocke der Freiheit,
und der Nachbar legt eine Schlinge
um den Hals der freien Worte.
Ein Stockwerk darüber betteln
die knarrenden Dielen mit jedem Schritt
um Gnade und Frieden.
Der Nachbar fällt sein (Vor-)Urteil: Schuldig.
Ganz oben stirbt ein Mensch an Zerbrochenem,
und die erbrochene Seele schreit stumm
im Staub der Erinnerungen,
Hinter der Nachbartür tobt das Leben.
Ihre Augen sahen vieles,
und schlosssen sich in einigen Momenten.
Der Blutnebel will hinaus, auf die Straße,
denn das Schweigen wird zum Schreikrampf.
Die Liebe öffnet
dem schreienden Nebel die Tür,
und begleitet diesen
bis zum Haus der Erlösung.
Freiheit und Frieden.
Jörg S.
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