Es steht geschrieben

Kurzprosa zum Thema Allzu Menschliches

von  Mondsichel

„So steht es geschrieben, in uralten Sagen,
das Menschen untereinander Freunde waren.“


Doch unleserlich sind die Lettern des Respekts geworden. Am Rande des Papiers das aus Vertrauen geformt, haben Silberfische sich sattgefressen und der Schimmelpilz der Ernüchterung hat sich ausgebreitet. Noch liegt es verwahrt in den hintersten Ecken der verfaulten Herzen, doch für wie lange noch kann es dem Nichts wiederstehen? Jede Berührung würde es zerfallen lassen. Nur Leere würde zurückbleiben, selbst die Erinnerung daran ist schon fast hohlgefressen. Und so frage ich: Was nützen Legenden an die keiner mehr glaubt? Die Endzeit ist angebrochen, doch keiner hat es bemerkt.
Handgeschriebene Bibeln einer neuen Welt, lösen mütterliche Gefühle in denen aus, die glauben darin ihre persönliche Anarchie gefunden zu haben. Für einen neuen Horizont, der scheinbar farbenfroh gemalt, aber am Ende auch nur ein Schwarz-weißes Kleid der Möglichkeiten zur Schau trägt. Leicht kontrollierbar ist die Masse, deren Gedanken schon im ranzigen Öl der Hinterfotzigkeit frittiert wurden. Zu köstlich ist der Geschmack einer Regentschaft über die Scheinheiligkeit der Blinden.

„Nur Schmerz soll erfahren wer anderen vertraut,
der Stahl ist kalt, das Schreien wohlig laut.
Mit stumpfen Messern ist’s ein schöneres Leiden,
an dem geifernd sich leeren Augen weiden.
Was mancher niemals wagte, ist nun geschehen,
viel besser als Sex, diese Schmach zu sehen.
In uralten Sagen, steht schon bald geschrieben,
Du sollst den Schmerz der anderen lieben.“


(c)by Arcana Moon

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Kommentare zu diesem Text

SigrunAl-Badri (50)
(21.08.10)
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 Mondsichel meinte dazu am 21.08.10:
*lächel* Ich danke Dir. Mehr mag ich an der Stelle gar nicht sagen, denn ich denke mein Text spricht für sich selbst. Aber wie man an unter anderem diesem Text sieht: Auch ich kann manchmal eine blutgeifernde Maid sein. *kicherz*

Liebe Grüßle
Deine Arcy
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