angst

Gedicht zum Thema Erkenntnis

von  moonlighting

angst


ich gehe in
die tiefe
immer weiter
in das innere

ich dringe hinab
in die abgründe
des strebens

ich rieche
kribbeln
schmecke
meine schübe

ich grabe
aus meiner seele
die vergilbten bände

bis ich
auf die schuld
und auf die
lüge stoße

ich zerreiße
und verbrenne sie
tilge jede schmach

ein weißes blatt
gekaufter ablass
doch die angst
vor mir bleibt




© Moonlight 2011

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(05.04.11)
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 moonlighting meinte dazu am 05.04.11:
Herzlichen Dank Chichi

LG
Moonlight

 ViktorVanHynthersin (05.04.11)
Manchmal scheint es, ist die weiße Weste ein schwarzer Abgrund!
Herzlichst
Viktor

 moonlighting antwortete darauf am 05.04.11:
Danke Viktor für deine Worte.

LG
Moonlight

 EkkehartMittelberg (05.04.11)
Bestechender Aufbau. Man konnte auch sagen: konsequenter Höhlengang, aber Angst ist ein zu hoher Preis für Reinheit. Doch immer wieder wird er gezahlt.
LG Ekki

 moonlighting schrieb daraufhin am 05.04.11:
Es wird immer ein Preis bezahlt....ob er zu hoch ist entscheidet der.......
Danke Ekki für deine Worte.

LG
Moonlight
(Antwort korrigiert am 05.04.2011)

 AZU20 (05.04.11)
Eine tiefschürfende Erkenntnis. LG

 moonlighting äußerte darauf am 05.04.11:
Danke Azu20 für deinen Kommentar.

LG
Moonlight
SigrunAl-Badri (52)
(05.04.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 moonlighting ergänzte dazu am 06.04.11:
Danke Sigrun für deine Worte.

LG
Moonlight

 irakulani (05.04.11)
Um wie viel mehr als die ärgsten Verbrechen fürchten wir die eigenen Abgründe!

"doch die angst
vor mir bleibt"

Nicht einmal die Psychoanalyse gewährt uns Ablass. Abgrund und Angst, beides als Teil unseres Selbst zu akzeptieren, das doch so gerne blütenrein wäre - nichts ist schwerer: eine lebenslange Aufgabe, an der wir wachsen oder zerbrechen.

Deine Worte, liebe moonlighting, ein fein gesponnenes Gebilde, blütenrein - und doch messerscharf pointiert.

L.G.
Ira

 moonlighting meinte dazu am 06.04.11:
Herzlichen Dank Ira für deinen treffenden Kommentar.

LG
Moonlight

 kirchheimrunner (16.01.12)
ganz stark wie ich finde: beklemmend, schreiend nach Befreiung: und doch lyrisch; - insbesondere der letzte Teil:
ich grabe
aus meiner seele
die vergilbten bände
bis ich
auf die schuld
und auf die
lüge stoße

ich zerreiße
und verbrenne sie
tilge jede schmach

ein weißes blatt
gekaufter ablass
doch die angst
vor mir bleibt


Der gekaufte Ablass: ist er etwas wert? Der Ablass wird ja in der Theologie erst nach der Vergebung gewährt, und sollte als Milderung der irdischen Seelenschmerzen gelten.

Ich meine, da hast du in die Tiefe gelotet und bist auf sehr viel Schmerz gestossen. Trotz aller Betroffenheit ist es noch ein gutes, ja sehr gutes Gedicht geworden.

L.G. Hans

 moonlighting meinte dazu am 16.01.12:
Vielen Dank Hans.

LG
Moonlight
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