Was willst du?

Innerer Monolog zum Thema Philosophie

von  pentz

Ich bin beim Essen. Wieder einmal stelle ich fest: da bist du nun allein, was willst du? Bist du zufrieden mit dem Leben so wie du es führst? In meinem Fall, permanent für dich, im Keller, in dem du dir das Essen selbst kochst Tag für Tag, im Frühling und Sommer, allein mit deinen Pflanzen im Garten, die die hegst und pflegst, als wären sie dein eigener Augapfel? Andernfalls würdest du mit Kollegen beim Italiener, beim Taiwaner, beim Griechen essen gehen.
Aber genauso wie ich es (nicht) ertragen kann, dauernd allein zu sein, kann ich es (nicht) ertragen, dauernd von anderen umgeben zu sein.
Was fällt dir leichter?
Ich weiß es nicht! Beides fällt mir wohl schwer.
Letzteres würde mir vielleicht leichter fallen, wenn ich nicht ständig um einen Sinn in meinem Leben kämpfen müsste, wie es sich verhält, jetzt, wann ich dauernd allein bin? Die Sinnfrage stellte sich vielleicht überhaupt nicht, wenn mein Handeln von Sachzwängen vorangetrieben würde?
Oder ist es das, was ich nicht habe, was mir am leichtesten fällt?
Die Frage ist wohl falsch gestellt. Was ist für dich schwerer?
Darauf weiß ich die Antwort: schwerer ist es, umgeben zu sein mit Menschen, die ich nicht mag, denen ich mich aber nicht entziehen kann, das wäre für mich die Hölle. Ich würde mich zerreißen vor Sehnsucht nach einem anderen Leben, würde mir selbst Leid tun auf Dauer, mich fragen, was ich falsch gemacht habe, dass ich mit solchen Schwätzern, Trotteln und Banausen umgeben sein muss.
Ich möchte nicht ernsthaft sagen, dass meine Kollegen wirklich so sind, wie ich sie hier tituliert habe. Sie werden wohl nicht mehr oder minder klüger sein als ich. Aber ich würde es doch anders empfinden. Die Banalität des Alltags würde es mir so erscheinen lassen. Mich eingeschlossen fühlend würde ich mich geringer erleben als ich sein könnte.


http://pentzw.homepage.t-online.de/literatur.htm

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