Der alte Tag

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Es hüllt sich in sein Nachtgewand,
    der alte Tag.
Die Farben, grau, dann schwarz,
    der Asche gleich – ausgebrannt.
Die Klänge ziehen sich zurück,
    für einen Augenblick –
    für einen Augenblick?

Die Stille greift den Raum.

Der Baum, ein bleiernes Skelett,
    drängt Schatten in die dunkle Flut
der Nacht, die schwerelos
    die Sinne in das Innere treibt.

Es senkt sich Farbgestalt
und Tongewalt in einen
wandelvollen Traum,
um mir geheimnisvoll
den alten Tag
anzuvertrauen.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (03.08.11)
"Die Stille greift den Raum."
So einfach und sagt alles aus.
Bin gerne dein Gast lieber Georg

LG Franky

 Songline (03.08.11)
Das ist sehr stimmungsvoll. Die "Nacht, die schwerelos die Sinne in das Innere treibt" gefällt mir besonders.
Liebe Grüße
Song
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