Der wundersame Mönch

Gedicht zum Thema Humor

von  Georg Maria Wilke

Des Hauptes mächtige Tonsur,
ein Kahlschlag,
einer Rodung gleich,
klang hoch hinauf
ins überirdisch´ Reich,
ein Klöppelschlag in C-Dur.

Und wenn des Nachts
die letzten Glockenschläge aus der Kirchuhr glitten,
wie aufgescheuchte Spatzen stritten,
erleuchtete der Kranz wie eine fromme Gabe
sein metaphysisches Gehabe,
glänzte heller als ein Engelchor
mit blanken Mandolinen
und wenn er sang,
die hehren Melodien zur Nachtmess´
an einem stillen Orte,
so öffnete sich die Himmelspforte
und gab Applaus dem Einsamen,
dem Psalmekenner,
ein David vor dem höchsten Thron,
der tagelang im Schweigen weilte,
Hingabe selbst, wenn er versunken eilte,
vom Glockenschlag getrieben,
ins Refektorium,
so blieben schlichte Rüben
auf seinem Teller liegen
doch diese brachten
seine göttliche Laune nicht um.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (11.02.12)
Mir gefällt die leise Ironie,Georg, eine Schreibhaltung, die ich bisher bei dir noch nicht entdeckt hatte.
LG
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 11.02.12:
Sehe ich auch so. LG

 Georg Maria Wilke antwortete darauf am 11.02.12:
Hallo lieber Ekki, vielleicht liegt es an der Karnevalszeit, denn so ganz "fleischlos"setzt ungeanhnte Kräfte frei. Vielen Dank und liebe Grüße, Georg
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