Polwechsel

Sonett zum Thema Umbruch

von  Irma

Das Ziel ist nicht mehr Nord. Zur Tiefe dreht
dein Sinn, zum Pol des Todes. Wie benom-
men wendest du dich ab vom Erdenbeben.

Gepolt bist du auf: Oben ist gleich Leben!
Mensch, was zitterst du so, Nadel? - Komm,
pass auf: Der Schöpfer ist doch dein Magnet.

Die Kraft lässt nach, die Pole wandern wohl     
hinüber in die andre Hemisphäre.
Schon flimmern am Polar die Lichtermeere,
und Sonnenstürme toben. Nach dem Pol-

sprung werden sich die Turbulenzen legen.
Der Höchste ordnet seine Welt von oben.
Er lenkt Magnetosomen in Mikroben                               
und führt die Vogelzüge auf den Wegen.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(05.03.12)
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 Irma meinte dazu am 06.03.12:
Das mit dem "Gott als Richter" gefällt mir ausgezeichnet, liebe Caty. Nicht im Sinne von Recht und Gerechtigkeit, sondern als eine Art Ordnung schaffendes Prinzip - im Großen wie im Kleinen.

Ich glaube an die Existenz eines solchen. Als Mensch habe ich ja weder Einfluss auf die Erdkernrotation, noch auf meinen Tod. Und das, was außerhalb unsere Kontrolle liegt, macht uns Angst. Glaube und Gottvertrauen sind eine Möglichkeit, damit umzugehen. Aber nicht die einzige. Und dass Dich mein Gedicht "ohne den lieben Gott" anspricht, betrachte ich deshalb als großes Lob. Lieben Gruß und Dank, BirmchenIrmchen

 franky (05.03.12)
Hi liebes Birmchen,

Fantastisch zusammengepixelt, dein Bild von Oben und Hier..

Liebe Grüße

Franky
chichi† (80) antwortete darauf am 05.03.12:
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 Irma schrieb daraufhin am 06.03.12:
Oben und unten, hier und dort...immer eine Sache des Standpunktes. Danke Euch beiden ganz herzlich für Lob und Empfehlung! Und Dir auch noch für das Extra-Sternchen, lieber franky! LG BirmchenIrmchen
(Antwort korrigiert am 06.03.2012)
janna (66)
(05.03.12)
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 Irma äußerte darauf am 06.03.12:
Danke Janna, ich hatte schon länger die Idee, ein Sonett zum Thema Polumkehrung zu schreiben. Und als ich dann bei Sabine und bei Dir vom "Sonett traverse" las, dachte ich sofort: Das ist es, das muss ich versuchen! Freue mich sehr, wenn mir das einigermaßen gelungen ist!

Meinst Du bei V5 den fehlenden Auftakt? Oder die inhaltliche Doppeldeutigkeit (siehe mein Kommentar bei magenta)? Habe jetzt den Bindestrich eine Zeile in Richtung Kompass verschoben, vielleicht erleichtert das den Lesefluss? Danke Dir ganz herzlich, BirmchenIrmchen
magenta (65)
(05.03.12)
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 Lluviagata ergänzte dazu am 05.03.12:
Ja! Du hast es erfasst, magenta!
__________

Bei diesem deinem schwierigen Unterfangen hast du dich wacker geschlagen, BirmiIrmi! Kompliment!

 Irma meinte dazu am 06.03.12:
Liebe Heidrun, im Laufe der Erdgeschichte kam es ja schon mehrmals zu einer Polumkehrung (im Mittel etwa alle 250.000 Jahre). Das Tun und Treiben des Menschen hat darauf (ausnahmsweise) wenig Einfluss. Offenbar verursachen Störungen im Geodynamo die Aufhebung der ursprünglichen Polarität.

Die Doppeldeutigkeit des Satzes "Mensch, was zitterst du so, Nadel?" hat mir eigentlich besonders gut gefallen! Es geht ja sowohl um das Zittern der Nadel, als auch um die Furcht des Menschen. Habe jetzt den Bindestrich eine Zeile nach oben zum Kompass hin verschoben, vielleicht wird es dadurch etwas deutlicher gegliedert?

Danke Euch jedenfalls herzlich für die Empfehlung und Dir, liebe Andrea, auch für das Kompliment (ist ja mein erster Versuch mit dieser Gedichtform). Ganz liebe Grüße, BirmchenIrmchen
(Antwort korrigiert am 06.03.2012)
starfish (51)
(05.03.12)
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 Irma meinte dazu am 06.03.12:
Oh, danke schön, Ralf! Das ist, glaube ich, mein allererstes Sternchen überhaupt von Dir. Werde ihm einen Ehrenplatz am Sternenhimmel geben! LG BirmchenIrmchen
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