Schattenlied

Bild zum Thema Andere Welten

von  mondenkind

Flachsig weht
das Haar
im goldgrauen Wind

sie sitzt da -
die Barfüße
im Gras

ihr Atem innig
versunken mit ihr
und dem Licht

doch die Klarheit
der Luft
berührt sie nicht

in den Armen
wiegt sie
ein Lächeln
ein Lächeln


Sie hat ein Tagebuch.
Zwischen den Seiten trocknet sie Blumen
und alte Narben, die sich leise an ihre Zeilen schmiegen.



Das Kleid
wie Mondenmilch
so bleich
in dieser Nacht
sehr nachtgestreift

die Haut
darunter
still zerteilt


Sie sah, wie Entschuldigungen über seine Lippen troffen.
Über sein Kinn.
Und war es leid, sie wegzuwischen.

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Kommentare zu diesem Text


 Fuchsiberlin (27.03.12)
Unter dem Titel, da hätte ich mir etwas anderes vorgestellt, doch dies gibt nur meine ureigene Sichtweise wieder.

im goldgrauen Wind
Klingt für mich wie "regenbogenschwarz", irgendwie fern ab aller Möglichkeiten.

Das Kleid
wie Mondenmilch
so bleich

Eine interessante Metapher, doch "Milch" als bleich anzusehen, dazu fehlt mir auch beim Mond jegliche Fantasie, sorry.

Ansonsten spricht mich Dein Bildnis sehr an.

die Haut
darunter
still zerteilt.
Eine sehr starke Passage.

GlG
Jörg

 poena meinte dazu am 27.03.12:
komisch, wie unterschiedlich die worte ankommen. ich finde grad mondenmilch und bleich als sehr gut passend.... und auch goldgrau impliziert eine ganze andere farb und trübstimmung als eben zb. regenbogenschwarz. obwohl auch dieses schwarz potential hat. aber ich male auch- daher weiß ich das... :o) lieben gruß an euch beide.

 mondenkind antwortete darauf am 28.03.12:
es ist ja eigentlich was gutes, wenn das gedicht auf so unterschiedliche weise gelesen werden kann. das freut mich. :)
danke euch beiden!

 poena (27.03.12)
ach, frau mondin, das ist ja wieder ein text zum liebhaben.
trotzdem. er dürfte für mich einen tick früher enden.

ich verstehe ja inniglichst die letzten beiden (corr.3) zeilen und ihre ohrfeigenqualität, nur zur poesie des vorhergehenden ist das sehr sehr böse...und irgendwie.hm.so,.hm.unromantisch. irgendwie ist sabbern jetzt nicht so ganz meins. oder triefen. oder schleimen. ;o) aber der rest...mmmhh einwickel*

einen ganz feinen, barfüßigen, leichten,
s
(Kommentar korrigiert am 27.03.2012)

 mondenkind schrieb daraufhin am 28.03.12:
ich weiss ja auch nicht. irgendwie brauchen sie im moment den boden zum erden, die worte. vielleicht hab ich angst, dass sie sonst davonfliegen. aber ich weiss was du meinst und denk drüber nach.
danke dir sehr!

 Lluviagata (27.03.12)
Ich mag es so, wie es ist!

 mondenkind äußerte darauf am 28.03.12:
danke! habe es doch noch leicht geändert, aber nur bisschen.
lg,
nici

 Isaban (27.03.12)
Gefällt auch mir sehr gut, so wie es jetzt ist.

Liebe Grüße,

Sabine

 mondenkind ergänzte dazu am 28.03.12:
:D merci bien madame la bine!
Karmesin (20)
(27.03.12)
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 mondenkind meinte dazu am 28.03.12:
das freut mich sehr, dass du es so liest. vielen dank dir!
nici

 mnt (27.03.12)
Eindrucksvoll geschrieben!

 mondenkind meinte dazu am 28.03.12:
danke! :)
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