Über eine Bemerkung des Aristoteles
Gedanke
von toltec-head
Kommentare zu diesem Text
Jack (33)
(26.09.12)
(26.09.12)
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Aristoteles Bemerkung betont den radikal individualistisch-eigennützigen Charakter wahren Denkens. Durch die Freude, die dieses bereitet, wird Denken dabei an den Körper zurückgekoppelt. Ein guter Philosoph bereitet uns daher einen ähnlichen Dienst wie eine gute Hure.
Leider gibt es auch unter den Philosophen heute niemanden, der sich so etwas zu sagen getraut.
Wo käme man da auch hin? Schließlich wird der Uniphilosoph ja durch Steuern finanziert. Irgendwie muss man also doch wohl auch gemeinwohlorientiert sein. Und schließlich gibt es Ethikkommissionen, die bestückt werden wolllen.
Leider gibt es auch unter den Philosophen heute niemanden, der sich so etwas zu sagen getraut.
Wo käme man da auch hin? Schließlich wird der Uniphilosoph ja durch Steuern finanziert. Irgendwie muss man also doch wohl auch gemeinwohlorientiert sein. Und schließlich gibt es Ethikkommissionen, die bestückt werden wolllen.
AchterZwerg (65)
(26.09.12)
(26.09.12)
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Was denn wohl Heidegger meint, wenn er sagt: "Die Wissenschaft denkt nicht"?
Aristoteles Bemerkung macht klar, welche Kluft zwischen der modernen Wissenschaft und dem Wissen der Alten liegt.
Klar, viele Physiker haben bestimmt auch große Freude an ihrer Arbeit, finden´s toll, wenn ein neues Teilchen entdeckt wird und nach dem Essen wünscht man sich "frohes Schaffen!".
Aber das ist im Kern doch bloß protestantische Arbeitsethik.
Dass Wissenschaft einen genauso radikal individualistisch-eigennützigen Zweck wie der Orgasmus hat - klar, dass so etwas nicht in den heutigen Unibetrieb passt. Auch nicht in den geisteswissenschaftlichen Betrieb, wo ein Paper nach dem anderen produziert werden muss, damit dieser seine Existenzberechtigung unter Beweis stellen kann.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Christentum die westlichen Weisheitsquellen gründlich trocken gelegt hat, können Tao, Yoga und Qui Gong sicherlich hilfreich sein.
Aristoteles Bemerkung macht klar, welche Kluft zwischen der modernen Wissenschaft und dem Wissen der Alten liegt.
Klar, viele Physiker haben bestimmt auch große Freude an ihrer Arbeit, finden´s toll, wenn ein neues Teilchen entdeckt wird und nach dem Essen wünscht man sich "frohes Schaffen!".
Aber das ist im Kern doch bloß protestantische Arbeitsethik.
Dass Wissenschaft einen genauso radikal individualistisch-eigennützigen Zweck wie der Orgasmus hat - klar, dass so etwas nicht in den heutigen Unibetrieb passt. Auch nicht in den geisteswissenschaftlichen Betrieb, wo ein Paper nach dem anderen produziert werden muss, damit dieser seine Existenzberechtigung unter Beweis stellen kann.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Christentum die westlichen Weisheitsquellen gründlich trocken gelegt hat, können Tao, Yoga und Qui Gong sicherlich hilfreich sein.
Ich habe nichts gegen den Inhalt der Bemerkung. Aber sie klingt nicht nach Aristoteles. Deswegen würde mich schon interessieren, wo "irgendwo" ist.
Ich verfüge zugegebenermaßen nur über eine Sekundärquelle. Auf S. 137 von The Closing of the American Mind schreibt Allan Bloom: "Aristotle said that man has two peaks, each accompanied by intense pleasure: sexual intercourse and thinking." Lässt sich auf Englisch so auch googlen. Einen Originalbeleg konnte ich bislang aber leider nicht ausfindig machen, was mich selbst etwas skeptisch werden ließ. Allan Bloom ist aber nicht irgendwer; ich vertraue ihm.
Übrigens ist der weitaus größere Teil aller Aristoteles Schriften verloren gegangen. Erhalten sind nur die sogenannten esoterischen Schriften, die nicht für ein allgemeines Pubklikum gedacht waren. Bruchstücke der für ein allgemeines Publikung gedachten sogenannten exoterischen Schriften, die "ganz anders klingen", finden sich bei anderen antiken Schrifstellern. Möglicherweise handelt es sich um das Zitat eines Zitats und Bloom gibt deswegen keinen Beleg.
Ein Google-Hinweis führte mich allerdings zur Poetik, die ich mir dann auch prompt bestellt habe. Hab mich aber noch nicht rangetraut und so liegt sie hier noch ungelesen rum. Falls der Satz dort auftauchen sollte, geb ich Bescheid.
(Antwort korrigiert am 26.09.2012)
Übrigens ist der weitaus größere Teil aller Aristoteles Schriften verloren gegangen. Erhalten sind nur die sogenannten esoterischen Schriften, die nicht für ein allgemeines Pubklikum gedacht waren. Bruchstücke der für ein allgemeines Publikung gedachten sogenannten exoterischen Schriften, die "ganz anders klingen", finden sich bei anderen antiken Schrifstellern. Möglicherweise handelt es sich um das Zitat eines Zitats und Bloom gibt deswegen keinen Beleg.
Ein Google-Hinweis führte mich allerdings zur Poetik, die ich mir dann auch prompt bestellt habe. Hab mich aber noch nicht rangetraut und so liegt sie hier noch ungelesen rum. Falls der Satz dort auftauchen sollte, geb ich Bescheid.
(Antwort korrigiert am 26.09.2012)
Mir gefällt der Inhalt der Bemerkung. Mir schmeichelt, dass sie von Aristoteles sein könnte, und deshalb glaube ich es einfach mal. ))