Weininger Pastîche
Pastiche zum Thema Materialismus
von toltec-head
Kommentare zu diesem Text
Rajnesh (49)
(28.09.12)
(28.09.12)
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Mühle (63)
(28.09.12)
(28.09.12)
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parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 02.10.12:
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Man mag Weininger für Humbug halten. Aus einer bestimmten Perspektive (der der Welt) ist er es sogar (so wie auch das Himmelreich). Man sollte dann aber auch alle Hoffnung fahren lassen, solche Publikumslieblinge wie Kafka und Trakl jemals zu verstehen. Weiningers Werk war für beide wie von der germanisitischen Forschung mittlerweile bestens dokumentiert von ganz entscheidender Bedeutung. Die Leute lesen Kafka und Trakl und denken sich dabei schöne Sachen oder gruseliges ("das ist ja kafkaesk!"). Von Weininger wollen sie nichts hören.
Dabei sind Kafka und Trakl nur verschlüsselter Weininger.
Dabei sind Kafka und Trakl nur verschlüsselter Weininger.
parkfüralteprofs (57) schrieb daraufhin am 03.10.12:
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Übrigens ist es so, dass ausgerechnet die Post-Feministinnen Weininger jetzt für sich entdeckt haben. Weshalb? Nun, sehr einfach. Man muss bei ihm nur an einer Stelle ein wenig drehen und er wirkt auf einmal doch sehr postmodern. Für Weininger sind Mann und Frau überindividuelle Wesenheiten. Aber es steht bei ihm nirgendwo geschrieben, dass diese auf ewig immer gleich sein müssen. Im Gegenteil, sein Konzept der sexuellen Zwischenstufen, also der männlichweiblichen Mischformen, legt es nahe, die Mann/Frau Kategorien zu verflüssigen. Auf diese Weise wirkt er als sexueller Dekonstruktivist. Für Post-Feministinnen ist es deshalb auch ein leichtes, ihn für sich zu vereinnahmen. Seine Kritik am "Weib" kann man nämlich wunderbar auf ein nur bestimmtes Frauenbild beziehen und zwar auf genau dasjenige Frauenbild, das auch Post-Feministinnen ein Dorn im Auge ist.
So gesehen geht es Weininger gar nicht um Männer und Frauen. Es geht ihm um kommende Männer und Frauen, also um ein Anders-Mann und ein Anders-Frau Werden. Das ist nicht Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Das ist hochaktuell!
So gesehen geht es Weininger gar nicht um Männer und Frauen. Es geht ihm um kommende Männer und Frauen, also um ein Anders-Mann und ein Anders-Frau Werden. Das ist nicht Mottenkiste des 19. Jahrhunderts. Das ist hochaktuell!