Variation über "Nachtmahr" von Füssli

Experimenteller Text zum Thema Fantasie

von  blauefrau

Amyrrah hatte sich nach ihrer morgendlichen Zwiesprache mit ihren Ahnen in den Ziergarten begeben. Sie legte ihr Stirnband um und richtete ihre Gedanken auf das Feuer, das sie in ihren Träumen seit zwei Tagen wahrnahm. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf die lodernden Flammen. Heute näherte sie sich dem Kern der Hitze und erkannte  Elaine, hell und golden, die noch am Leben schien. Dicht neben ihr hockte ein faustischer Faun, der, während er an seiner Flöte nagte, grinste und sich, Elaine zugewandt, krümmte vor Vergnügen. Grün und dunkel schien er einem übergroßen Tumor gleich auf ihrer Brust zu sitzen und schaffte es, dass sie nach hinten gebogen und blicklos, mit angezogenem Bein, ihm ihr Leben und ihre Lust entgegenstreckte. Durch einen Vorhang zwängte sich Pantelis, ein Einhorn, mit hellen Augen und  elektrisierter Mähne und nahm Elaines Helligkeit auf. Amyrrah zwang sich dazu, in das Einhorn einzutauchen. Alsbald steuerte sie an dem Faun vorbei auf Elaines Kopf zu. Gleichzeitig ließ sie Töne erklingen, die die lustvollen Laute der Flöte  übertönten. Elaines Augen bewegten sich. Amyrrah sang weiter.


Anmerkung von blauefrau:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Johann_Heinrich_F%C3%BCssli_053.jpg&filetimestamp=20070227171422

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(14.12.12)
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 blauefrau meinte dazu am 14.12.12:
Mich fasziniert das Bild. Danke für die Blumen. Gruß BF
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