Toyo

Skizze zum Thema Zerstörung

von  blauefrau

TOYO - Fushimura  Japan

Auf der Suche nach der Zeitung,

die den Zerfall am besten darstellt,

finde ich keine wesentliche Information.

Dafür treffe ich auf eine Notiz,

die sich mit dem Leben der Kolibris befasst.

Diese, lese ich, sind schneller als andere Vögel,

schnappen Tropfen von Blütenkelchen und 

erfreuen ihre Umwelt

durch ihre buntwinzige rasante Erscheinung.

Wenn man sie unerwartet sieht,

achtet man nur noch auf

die Rotorwirkung ihrer Flügel.

Ihr Schwirren macht sie

zu einem Flugkörper, der um seinen Pol rotiert.

Sind sie da, sind sie schon wieder weg.

Auch in Moornähe zeigen sie sich derzeit gern.

Wenig Sauerstoff, modernde Körper,

sie passen sich an.

Sie haben mit dem Weiterflug

bereits weitere Blüten bestäubt

und verlieren sich im Unheimlichen.

Sie gewinnen jeden Geschwindigkeitswettbewerb.

Und die Menschen? Und die Strahlen?

Ersetze Kolibri durch Strahlen,

befehle ich meinem Schreibprogrammm.


Anmerkung von blauefrau:

Geändert am 14.09.2013 ,15.56 Uhr

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Kommentare zu diesem Text


 Mélan_Colie (15.12.12)
Und die Menschen. Waren sie zu langsam? Sind sie zu langsam? Sollten wir uns nicht wieder mehr auf unsere Natur besinnen?
Nach dem Lesen bleiben Fragen bei mir offen. Aber das gefällt mir!

 Dieter Wal (14.01.13)
"haschen Lusttropfen von Blütenkelchen und

erfreuen ihre Umwelt"

Äh, ja. :) Ansonsten sehr schöner Text. Den Zusammenhang (?) mit dem Zerfall verstand ich nicht.

 blauefrau meinte dazu am 15.01.13:
Ein Strahl ist unsichtbar, schnell und zerstörerisch auf seine Umwelt.
Ein Kolibri ist (fast) unsichtbar,schnell und bestäubt alles in seiner Umwelt, auch wenn er sie nicht zerstört.Er hinterlässt unmerklich seine Zeichen.

 Dieter Wal antwortete darauf am 15.01.13:
Das Gewöhnungsbedürftige, nicht alle Formen radioaktiver Stahlungen sind lebendbedrohlich oder gesundheitsgefährdend.

Mir fehlt im Text eine sinnstiftende Überleitung. Vielleicht genügt ein "Dafür ...", um zu verdeutlichen, dass die Autorin einen Zusammenhang sieht, den der Leser dann eher zu finden bereit ist.

Bisher steht im Text der Begriff "Zerfall". womit die Frage: "Wie lange dauert die Halbwertszeit etc radioaktiver Strahlung?" angedeutet wird. Die liegt bei verschiedenen Strahlungen in Dimensionen zw. 50 und 150 Jahren, meine ich mich zu erinnern.

Demnach schriebst du von sehr langsamem Zerfall radioaktiver Isotope im Vergleich zu besonders schnellen Bewegungen des Kolibris. Die aktiven Kolibris stelltest du äußerst treffend und anschaulich dar. Etwas Feinschliff und der Text ist reif für Anthologien! :) Arbeite weiter daran, ich glaube, dir ist weitestgehend eine außergewöhnliche Textidee geglückt, die viele Menschen erreichen könnte und sollte.
(Antwort korrigiert am 15.01.2013)

 blauefrau schrieb daraufhin am 15.01.13:
Ich danke. Der Text ist für mich nicht abgeschlossen.
Deine Textarbeit und Deine reichen Hinweise dienen mir als Stütze.
Viele Grüße
die blauefrau
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