Eine kleine Anekdote wird offenbaren, weshalb ich an den Vorgaben der Lehrer*innen gescheitert bin und nur mit Mühe und Not den Hauptschulabschluss erreicht habe. Der Grundtenor meiner inneren Einstellung war das Unverständnis und der komplette Rückzug in meine eigenen Welten, die ich geistig umso höher trieb, je mehr die Außenwelt ihr Unverständnis über mich ausschüttete.
Es war in der 8 Klasse auf einer Hauptschule. Ich war wenig gesellig, brütete vor mich her, las fieberhaft Bücher und tüftelte an Dingen rum. Weder die Eltern erfreuten sich an meinen ertüftelten Spielzeugen, noch die Nachbarskinder, die es als nutzlos kaputtmachten. Es war an einem Tag, da sollte die Klasse im Deutschunterricht eine Klassenarbeit schreiben. Die Aufgabe bestand aus einem eigenen Gedicht. Dafür hatte man 30 Minuten Zeit und das Thema lautete: Müll.
Nun fingen die ersten Klassenkameraden*innen zu schreiben an, kaum dass sie das Thema vernommen haben. Andere grübelten über den ersten Vers nach, ehe sie diesen aufschrieben. Andere schrieben in prosaischen ganzen Sätzen. Ich aber – ich tat 29 Minuten nichts, ja ich Langweilte mich zu Tode dabei.
„Das ist Schulverweigerung, junger Mann“, entfuhr es der Lehrerin, als sie sah, dass ich die ganze Zeit nichts tat. Ich sah mich um und war verblüfft, dass einige schon 4 Seiten vollgeschrieben hatten. Andere hatten auf einem Blatt 4 bis 5 Strophen á 4 Verszeilen niedergeschrieben.
Als die Blätter auf den Lehrertisch abgegeben und übereinander gestapelt wurden, da die 30 Minuten rum waren, schrieb ich auf mein leeres Blatt meinen Namen und – zerknüllte das leere, weiße Papier und fügte es dem Stapel abgegebener Gedichte bei. Manche Schüler sahen mein zerknülltes Papier und fingen heftig an zu lachen. Als die Lehrerein das zerknüllte Papier sah, wie ich’s beilegte, schäumte sie vor Wut und empfand mein Verhalten als unerzogen und frech, wie sie es sagte. Nach einer Woche wurden die Gedichte mit Note zurückerteilt. Ich beugte mich über mein Gedicht und sah enttäuscht in roter großer Schrift die Quittung meines Bemühens: eine „6“. Ungenügend