Ein kräftiger Kerzenleuchter schält Dunkelheit von sandbraunfarbnen Wänden und wuchtige Regale, voll dicker Bücher, deren Rücken wichtige Namen tragen, verströmen einen Duft aus gutem Hause. Ein schwerer Teppich, handgeknüpft, webt tiefes Ausatmen in einen Raum aus hölzernem Klang. Das weiche Pulsieren mächtiger Boxentürme pflanzt süße Erinnerungen in weites Gemäuer und unter hohe Decken. Ich schaue in das Glitzern großer, stahlblauer Augen, die aus Spiegelglas zurückgeworfen werden. Es klopft. Ich zupfe mir ein hübsches Lächeln zurecht und öffne die Tür. Lange Beine, in dunklen Strümpfen, aus katerschwarzen Schuhen, verschwinden in einem viel zu kurzen Kleid. Du siehst bezaubernd aus, hinreißend, hübsch und süße Erwartungen aus deinen hoffnungsfrohen Augen wünschen einen guten Abend. Als du in das Zimmer trittst, da tupft dein frohes Staunen ein wenig Grün an die sandbraunfarbnen Wände. Wir stehen im Scheinwerferlicht eines jungen Abends. Wir tanzen vielgehörte, crass verstörte Lieder. Sind herrenlose Winde, die sich drehen, sich umwehen, nach einem Sturm in Zärtlichkeit verwehen, lass ebendies auch uns begehen. Ich lasse dich auf lila Kissen nieder und spüre dich in roten Küssen wieder. Das weiche Wachs abgebrannter Kerzen schmerzt süß in den Konturen eines zuckenden Körpers. Und am schlaflosen Ende einer verträumten Nacht malen wir mit rosaroten Filzstiften den Himmel neu.
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