Bin mir nicht Heimat

Prosagedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  unangepasste

Als ich vor meiner eignen Tür stehe,
mit Falten auf den Wangen
und Träumen in der Hand,
öffne ich mir nicht.
Zu fremd lächelt mir
mein Spiegelbild im Glas entgegen.

Ich möchte alte Blätter
aus mir herausholen
und vor mir aufschlagen,
doch Nebel umhüllt haltlose Worte,
die verdorrt und aufgewühlt
aus allen Poren fallen.

Zu meinen Füßen kauert
obdachlos, verwahrlost, Einsamkeit,
streckt eine Hand nach mir
mit Kinderblick,

und als ich sie in meine Arme schließe,
verliere ich
Gedanke für Gedanke: mich.
Beim Abschied leuchtete
in meinen Augen
matt der Widerschein
verwester Wurzeln.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(01.04.13)
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 unangepasste meinte dazu am 01.04.13:
Danke!

 Lluviagata (01.04.13)
KoKa hat alles gesagt. Große Klasse!

[Beim Abschied leuchtete
in meinen Augen
matt den Widerschein
verwester Wurzeln.]

Hier meinst du sicherlich - der Widerschein ...

Liebe Grüße
Llu ♥

 unangepasste antwortete darauf am 01.04.13:
Stimmt, danke, ist von einer alten Konstruktion stehen geblieben und jetzt korrigiert.
Dieter Wal (58)
(01.04.13)
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gaby.merci (61)
(05.04.13)
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 HerrSonnenschein (08.04.13)
Ungläubiges Staunen. Mensch, kannst du schreiben! Sehr berührend und ganz nah am Leben. Meine Verehrung! der Jörg
Dieter Wal (58) schrieb daraufhin am 10.04.13:
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Winterspecht (44)
(05.05.13)
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