Totalselfhatred.

Text

von  ZornDerFinsternis

Während für Menschen wie dich die Sonne aufgeht und ein Lächeln in deine Falten gräbt, wird mir bewusst, wie der Abgrund tiefer in mich starrt. So, dass Flucht unmöglich ist.

Sie zittert. Und gräbt sich tiefer. Worte und Farben sind kalt. Nur Whisky und Blut spenden etwas wie Wärme und Trost. Seit Tagen und Jahren.
Ich erinnere mich kaum mehr, an etwas anderes als Leere und Schmerz.

Die Sonne zieht ihre Bahn. Mein Gruselkabinett ist weit geöffnet. Stets. Doch nur für mich. Aus allen Ecken meines Hirns, schreien Schmerz und Vergangenheit. Alles gestochen scharf, wie in Bluray-Qualität. Specialfeatures sind wohl die Angstzustände, die mich täglich um (den Schlaf) bringen.

Und um wegzulaufen, bist du zu stolz. Zu klein. Zu ängstlich. Zu verletzt.

Es tut nicht mehr weh, wenn ein Mensch dein Herz und dein Vertrauen nimmt. Auseinanderbricht und beide Hälften fickt. Es kommt einfach nichts mehr bei dir an. Weder tiefe Trauer, noch schönste Glücksmomente.

Fühlen kannst du nichts mehr. Da ist nichts mehr. In deiner Brust, bewegt sich noch etwas. Auf einer fremden, unangepassten Frequenz. Ganz skurril. Abnorm. Nicht du.

Sie tanzt vor deinen Augen. Gräbt sich tiefer in die kalte Haut.

Irrwege. Verlaufen meist blutig, entlang der Pulsader. An Tablettencocktails und Scherben vorüber. An Kindertagen und Trümmerwelten vorbei. Blind und unsichtbar. Für alles stets die Schuld tragend, nie vergebend.

Hinfort.

Chaos bricht herein. Erneut und ungebeten. Und ich fühle mich so fremd. Von Geist und Körper.
Gedanken rasen. Sekunden stehen. Jahre schlafen. Unter einer dichten, blutbefleckten Decke aus Selbsthass und Depression.

Im Frühjahr kommt dein Geist zurück. Frühlingsblumen, sprießen aus deinen stummen Lippen. Malen Worte an den grauen Himmel, der deine Augen in Unschuld hüllt.

Vielleicht ist es in jenen fernen Zukunftstagen die Sonne, die unsere Schmerzen nimmt.

Ein Vogel, der unsere Herzen mit neuen Melodien programmiert. Fehler ausgeschlossen.

Und doch, so sehr du auch hoffst, wie ich und du, und sie. Du weißt genau, der Weg wird ein anderer sein. Du und ich, wir stecken uns die Kippe an.
Überschneiden uns mit Traum und Wirklichkeit.

Und irgendwo dazwischen, liegt ein kleiner Sprung. Ein Schnitt. Eine 44’er.

Fuck My Life.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (18.06.13)
Schön, wieder etwas von dir lesen zu können, Anni!
Ich steh auf deine Bilder, auf deinen Schmerz, eben auf deine Texte. You know? ;)

Liebe Grüße
Llu ♥

 AZU20 meinte dazu am 18.06.13:
Das geht mir ähnlich. LG

 princess (18.06.13)
Die Grautöne im Regenbogen. Hier lese ich sie wieder. Und mir gefällt, was ich lese.

Liebe Grüße, Ira

 Ginkgoblatt (21.06.13)
Meine liebe Anni,
ich habe Gänsehaut bei deinem Text bekommen und trotz dieser Schwere bin ich froh, wieder etwas von dir zu lesen. Es ist still um dich geworden... in dir? Das Wort, was am meisten bleibt in deinem Text, ist Trümmerwelten. Wir sind uns immer noch ähnlich, es ist auch in meinem neusten Text zu lesen. Ich fühle mit, auch wenn es nicht hilft, möchte ich dir das mitteilen. Deine Coline

 Dieter Wal (04.07.13)
Großartig depressive Lebenswirklichkeit versprachlicht!
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