Die ernüchternde Wahrheit über Cocktails.[oder: Blut, Whisky, Kippen. Und ein Traum.]

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Ohnmächtig legt sich der Tag über die Nacht. Wirr und kalt zugleich. Der Atem überschlägt sich. Zeit fällt in langen Dreierfädchen, wie der Sommerregen an den verdreckten Fenstern.

Leben läuft vorüber. Mit diesen riesigen, staksigen Schritten, wie sie nur vom Erfolg geführte Menschen tun.
Sterne. Sie blühen in völliger Dunkelheit. Erschaffen vielseitige Gefühle. Wünsche. Sehnsucht. Sterben.

Gefühle. Seit Jahren lachen sie in einer überheblichen Form. Direkt über dir. Ziehen Schmerzen und Einsamkeitswände an dir hoch. Manipuliert. Von Gestern und dem Spiegelbild, das neuen Hass entfacht.

Problembewältigungsstrategie. Seit Jahren hat sich der Schmerz nicht geändert. Das dumme Lachen habe ich mir endlich abgewöhnt. Das Rauchen nicht. Es bringt mich jeden Tag näher an mein Ziel: Stern werden. Verglühen. Zwischen Schwarz und Schwarz zu Anthrazit verlaufen. Ohne Namen.

Es ist wertlos. Sich an Dinge zu klammern. Ob sie nun in deinem Geist existieren, oder du sie wirklich fassen kannst. Denn eines ist noch immer sicher, das was du hältst, rinnt schmerzlich wie kleinste Scherbenstücke, durch deine Hände. Optimismus lässt dich jämmerlich verbluten. Erinnerungen halten es genau so.

Immer zum Sprung bereit. Die Waffe durchgeladen an der Schläfe. Den Tablettencocktail, um eine weitere schlaflose Nacht zu begrüßen. Erinnerungen und kleine punkte verbrannten Fleisches an deinem Körper, schließen den Kreis. Ausweglos.

Manchmal, wenn mein Herz sich so überschlägt. Mir die Luft wegbleibt und ich glaube, ich werde aus dem nächsten 30-minütigen Ohnmachtsanfall nicht mehr erwachen, schließe ich die Augen. Und das letzte Bild. Das bist noch immer du.

Da spricht noch Liebe. Aus diesem hasszerfetzten Herzen. Da spricht noch Sehnsucht aus meinen Augen. Da liegt Schmerz in den Scherben meiner Seele. Gräbt sich in die bunten Bilder und Narben meiner Arme. Und ich könnte der verschissen-beste Barkeeper der Welt sein. Ich mische Finsternis und Zorn, mit Whisky und Messerschnitten. Zusammen. Einsamkeit zum Quadrat. Subtrahiert man deine Worte und die letzten Jahre. Bleibt Depression und ein Hauch von Naivität. Beides kostet dich zweifelsohne früher oder später das Leben.

Ich liebe dich..

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (24.06.13)
Ein ganz klein wenig Hoffnung? LG

 ZornDerFinsternis meinte dazu am 25.06.13:
Ich denke es :) Vielen Dank für deine Worte :)

 Lluviagata (24.06.13)
... und ich deine Bilder.

Liebe Grüße
Llu ♥

 ZornDerFinsternis antwortete darauf am 25.06.13:
Ich hab' dich vermisst :) Euch alle... Danke, für deine süßen Zeilen :)

 Dieter_Rotmund (24.06.13)
Toller, lebensweltnaher Titel, der so gar nicht zu dem prätentiösen Text passen will.... Finde ich.

 ZornDerFinsternis schrieb daraufhin am 25.06.13:
Vielen Dank :)

 Fuchsiberlin (24.06.13)
"Da spricht noch Liebe. Aus diesem hasszerfetzten Herzen. Da spricht noch Sehnsucht aus meinen Augen." Diese Passage, und der letzte Satz geben Hoffnung...

Lg
Jörg

 ZornDerFinsternis äußerte darauf am 25.06.13:
Lieber Jörg, ich danke dir von Herzen :)

 Nachtpoet (24.06.13)
Ein ganz besonders starker und aufwühlender Text! Ich bin echt begeistert! Schöne Grüße! Ralf

 ZornDerFinsternis ergänzte dazu am 25.06.13:
Begeisterung ist wohl etwas übertrieben :) Aber gaaaaanz lieben Dank :) Liebe Grüße, Anni
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