Ich bin Meer

Gedankengedicht zum Thema Ausbrechen

von  SapphoSonne

Grau hier unten, Grau dort oben
Grau ist, was mein Herz umschließt
Wellen, die am Ufer toben
Wasser, das sich wild ergießt

Sturm der innen, wie auch außen,
Unterstes zu Oberst kehrt
Tobt mit fürchterlichem Brausen,
dass mir Ruhe bleibt verwehrt

Kiesel rollen über Seele
Rundgeschliffen und doch bunt
Wie der Kloß in meiner Kehle
Stammen sie vom Meeresgrund

Sand vom Wasser fortgetragen
Doch von Winden angespült
Wie es  nur  mit Worten sagen,
was mein Herz so aufgewühlt?

Augen haben nicht verstanden,
Was die Worte kratzten wund
Striemen, die gar höllisch brannten
Meine Lippen bleiben stumm

Wasser spielt um meine Füße
Spuren schluckt der schnelle Sand
Niemals sind sie da gewesen
weggewischt von harter Hand

Doch die Spur in meinem Herzen
brennt wie glühend heiße Nacht
kaltes Wasser kann  nicht löschen
was mich schmerzt mit stiller Macht

Meer bewegt nicht nur die Wasser
Trägt auch mich mit sich hinfort
unter Schwingen Winde fassen
heben mich von diesem Ort

Treibe achtlos immer weiter
sturmzerzaust und Gischt im Haar
Grenzenlosigkeit lacht heiter
Rückweglosigkeit wird klar

Auf das Meer in tiefe Stille
Führt der Weg mich weit hinaus
Dunkelheit, mein freier Wille
Geht es immer geradeaus


Anmerkung von SapphoSonne:

Überarbeitet und umgestellt

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Kommentare zu diesem Text

faraway (29)
(14.07.13)
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 SapphoSonne meinte dazu am 14.07.13:
Danke für deinen Kommentar. :)
LG Sappho

 EkkehartMittelberg (14.07.13)
Eine schöne Idee, das Meer als Metapher für Absurdität und Rückweglosigkeit zu wählen.
LG
Ekki

 SapphoSonne antwortete darauf am 14.07.13:
Ich stand an einem stürmischen Januartag am Meer, als ich genau diese Empfindungen hatte. Ich habe es nur noch aufgeschrieben. Danke für deinen Kommentar.
LG Sappho
Dieter Wal (58)
(25.07.13)
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 SapphoSonne schrieb daraufhin am 25.07.13:
Herzlichen Dank fürs Lesen und deinen Kommentar mit dem Hinweis. Ich werde mir das Gedicht unter dem Gesichtspunkt noch einmal vornehmen.
LG Sappho
Dieter Wal (58) äußerte darauf am 27.07.13:
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 SapphoSonne ergänzte dazu am 27.07.13:
Danke schön. Oh je... kürzen. Aber ich verstehe jetzt, wie du es meinst. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.

Du liebst das Meer? Ich auch ...
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LG Sappho
Dieter Wal (58) meinte dazu am 27.07.13:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 31.07.13:
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 TrekanBelluvitsh (12.11.13)
"Doch die Spur in meinem Herzen
brennt wie glühend heiße Nacht
kaltes Wasser kann nicht löschen
was mich schmerzt mit stiller Macht
Das ist hier der Kern, die Erklärung. So manchen Schmerz kann man nicht verarbeiten, zumindest nicht in dem Sinne, dass er keine Pein mehr bereitet. Er wird immer wieder auftauchen, gerne auch im unpassendsten Augenblick und dann kann er verheerend sein... nein.. das stimmt nicht... dann kann er nicht verheerend... dann ist er verheerend!

 SapphoSonne meinte dazu am 12.11.13:
Ja, da hast du leider recht. Ein solcher Schmerz vergeht nicht einfach. Danke dir.
LG Sappho
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