Die Frau in Grau

Alltagsgedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  niemand

Warf sie den Schwamm ins Eimernass
und wusch mit pflichtgem Treiben
die Fenster, dann verschwand im Glas
rein optisch sie, so grau und blass
war sie - wie ihre Scheiben.

Nahm sie das Bodentuch zur Hand
und wischte graue Fliesen,
kams dass, auch wenn wer vor ihr stand,
sie darin kaum noch wiederfand -
so gleich war sie mit diesen.

Schritt sie zum Kampf im "Kau und Mampf",
dem Kochen für die Sippe,
verlor sie, in dem Dünstbratkrampf,
sich gänzlich hinterm Küchendampf,
samt Fuß und Hand und Lippe.

Wie eine Farbpalette bunt
war sie, in Zeiten frühen -
versprühte Charme, mit Lippen rund...
Heut schafft sie, mit verkniffnem Mund,
nur Ajax zu versprühen.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (17.08.13)
Realistisch und zutreffend mit origineller Schlusspointe.
Herzliche Grüße
Ekki

 larala (17.08.13)
Bisher kannte ich nur die Grauen Herrn, dank dir jetzt auch die Grauen Frauen. Prilblumen für sie! Gefällt mir.

 Jorge (17.08.13)
Eine gut gereimte Beobachtung der Frau in Grau.
LG Jorge

 mnt (17.08.13)
Gefällt mir gut, da die wohl alltägliche Entwicklung mit unverbrauchten Bildern skizziert wird. Gerne gelesen.
Grüße mnt
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