Perlen vor den Lenz

Prosagedicht zum Thema Angst

von  theatralisch

Der Lenz ist gar ein selten sadistischer Geselle:
Sieht mich herausfordernd, höhnisch lachend an
und beschwört, dies sei lediglich die Vehemenz eines Himmelskörpers.

"Sadist!", schreie ich ihn an.
"Sadist, ich will dir kein einziges Wort glauben. Die Lüge steht dir im Gesicht."

Der Lenz guckt recht verdutzt gen Himmel (wie einst Christus gen Himmel fuhr)
und ich sage: "Ja, Lenz, du perlst an mir ab wie das Wasser an der Ente."
Und: "Gar perlt alles an mir ab: Selbst archaische Melodien."

Der Lenz steht da wie fest verwurzelt und doch ist der Blick erneut der Überwelt zugewandt: "Glaube mir doch wenigstens, dass hinter allen Himmelskörpern und Gewalten der Natur ein wenig Scharfsinn steckt, dich zu erwecken. Ferner bin ich davon überzeugt, dass es gegenwärtig nicht ausschließlich das Wasser ist, das nicht des Abperlens fähig ist."

"Lenz, und wenn du recht hast?"

Lenz: "Dann hab ich womöglich recht."

"Gerne würde ich dir mehr Dank für dein erquickendes Blühen und Gedeihen entgegenbringen, doch nicht beliebig sprachen wir soeben vom Lotuseffekt. Hab Dank für deinen Freimut und verzeih mir das Trugbild, das ich dir dessen ungeachtet unterstellen will. Ich schreite jetzt fort auf meinen dicken, dunklen Dielen und blicke auch nicht gen Himmelszelt, nein, ich schreite allenfalls fort."


Anmerkung von theatralisch:

Hi, ihr, wer von euch kommt aus der Oberpfalz oder aus Nürnberg, Bayreuth? Erzählt mal. Herzlichen Dank!

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