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Der Ritt durch das Gewerkschaftshaus

Erzählung zum Thema Verfolgung

von  Sanchina

Es lief alles wie geschmiert. Am anderen Ufer tauchte wie gerufen der dottergelbe Bulli von Kim und Andreas auf. Wir bugsierten den Esel in den Bulli und stiegen ein - doch als letzter quetschte sich noch Bauer Harms dazu.

Kim und Andreas brachten uns zur Bremer Uni. Als erster drängte sich der Esel aus dem VW-Bus. Da stand er mit verdrehten Augen auf dem Pflaster, atmete nur einen einzigen Zug Uni-Luft und fiel um. Er war auf der Stelle tot.

Als  nächster kroch Harms mit seiner wer-weiß-woher gekommenen kleinen Tochter Swentje ins  Freie. Auch er klappte sofort zusammen. Vertrauensvoll griff Swentje nach  Kims Hand und fragte: "Ist mein Papa jetzt im Himmel?"

"Ich glaube, der muckst sich nicht mehr", antwortete Kim, pädagogisch wenig kompetent. "Schade, dass der Esel nicht mehr lebt", bemerkte Swentje treuherzig.

Die beiden Toten konnten unmöglich bleiben, wo sie waren. Also luden wir sie wieder in den Bulli. Wir wollten sie zur Weser fahren, um sie dort zu entsorgen.

Bitte? Welche Bedenken? Die Uni muss Tausende von Eseln aushalten, ebenso die Gewerkschaft. Da kann doch wohl die Weser einen einzigen Esel verkraften, zumal einen, der schon tot ist. Also fuhren wir zum Weserwehr, zerrten dort den Esel und den Bauern aus dem Bulli und warfen beide in das sprudelnde und gischtende Wasser.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (26.03.14)
Ein fulminanter Ritt durch gesellschaftliche Institutionen.

 AZU20 (27.03.14)
Gut geritten. LG
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