Männer und ihre Gefühlswelten?

Kurzgeschichte zum Thema Gefühle

von  Horst

Er hielt seine großen Hände wie ein Schutzschild sorgsam vor sein rundes Gesicht, so als könne er die Welt nicht mehr ertragen. Manchmal weinte er auch heimlich bei sich zu Hause um nicht der Scham ausgesetzt zu sein, das Irgendjemand dies traurige Schauspiel tatsächlich auch mitansehen könnte. Denn Männer zeigen ihre Gefühle in der Öffentlichkeit  nur allzu ungern, dagegen Frauen sich in dieser Beziehung doch erheblich leichter tun. Ein Mann beispielsweise, der dicke Muskeln und ein breites Kreuz hat, gaukelt den Frauen gerne vor, dass er stark ist und mit seinen Gefühlen gut umzugehen weiß und sie sensibel einsetzen kann, sollte ihm so ein Gefühlsausbruch heimsuchen. Doch anstatt in dieser angespannten Situation Ruhe zu bewahren, neigen diese Männer mitunter dann zu cholerischen Anfällen, worüber die Damenwelt aus verständlichen Gründen eine gewisse Abneigung verspürt, als Verständnis dafür haben zu können.  Außerdem fürchten die Herren, als „Heulsuse“ verschrien zu werden, wenn sie ihren Gefühlen in der Öffentlichkeit freien Lauf lassen würden. So weinen die Herren also auch deshalb heimlich, damit ihre Ehefrauen davon nichts mitbekommen, es sei denn, die melancholische Episode sollte längere Zeit andauern, so dass der Mann es seiner Gattin nicht mehr verbergen kann. So spielt sie dann die „Seelentrösterin“, die die bitteren Tränen ihres Mannes trocknen muss, bis das „Trauerspiel“ hoffentlich ein Ende gefunden hat und Beide wieder herzhaft lachen können. Dies ist Jedenfalls besser, als wenn der weinende Ehemann weiterhin eine so trübselige Stimmung im ganzen Haus verbreitet, die sich dann wie dichter Nebel dort, langsam festsetzen könnte.


Anmerkung von Horst:

Männer??

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(28.10.16)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram