Bescheuert

Drabble zum Thema Nachbarschaft

von  Didi.Costaire

Zu fegen fand Claudette total bescheuert,
und sahen andre Leute Dreck und Staub,
dann schien sie, wären Augen Ohren, taub.
Den alten Besen hat sie nicht erneuert.
 
Die Mopps, die ihr gehörten, warn Attrappen,
von Zimmerwänden bröckelte der Putz,
obwohl sie niemals putzte. All der Schmutz
ging ihr wie feuchter Kehricht durch die Lappen.
 
Da traf sie Reinhard, der auf Tatkraft baut
und sie für einen heißen Feger hält.
Er liebt es halt, zu bürsten und zu bohnern.
 
Nun glänzt ihr Heim wie aus dem Ei gepellt,
doch bleiben Klagen von den Hausbewohnern:
Es sei zwar sauber, aber ständig laut.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (04.05.17)
Das Bescheuerte ist witzig.
Wo gebürstet wird, da hallen Töne.
LG
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 04.05.17:
Das hast Du aber schön gesagt, Ekki. Dem Text angemessen. LG

 Didi.Costaire antwortete darauf am 04.05.17:
Hallo Ekki,
deine Umwandlung der Handwerker-Weisheit auf die hier beschriebene Situation gefällt mir auch.
Danke und beste Grüße an euch beide, Dirk
Sätzer (77)
(04.05.17)
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 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 04.05.17:
Hallo Uwe,
das wäre eine saubere Lösung!
Danke für deine Worte und beste Grüße, Dirk
Stelzie (55)
(04.05.17)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 04.05.17:
Ja, es ist oft so eine Sache mit der NachbARSCHaft...
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 Irma (04.05.17)
Bescheutert ist es in jedem Fall, ein Sonett mit exakt einhundert Wörtern zu schreiben, um es als Drabble auszugeben, lieber Dirk! :-D

Der reinliche Reinhard gefällt mir. Bei mir hätte er auch ordentlich (!) zu tun. Ich bin fest davon ausgegangen, er käme aus Lappland. Aber das kann ja nicht sein, denn dann wäre ihr der Gute ja auch durch die Lappen gegangen? Also muss der Schlawiner ein Wiener sein, da bin ich mir ganz sicher. (Ja mei, das könnte man eigentlich noch in V.11 einbauen, die Wortzahl bliebe gleich und das Füllwort "halt" wäre weggewischt: "Er liebt das Wienern, Bürsten und das Bohnern."

Grüße an die leidgeplagten Nachbarn von Irma, die einen Putzteufel als Mutter hat. )

P. S. Oh, fast vergessen: In V.3 scheint mir irgendwas schief geschrubbt zu sein:

"und sahen andre Leute Dreck und Staub,
dann schien sie, wären Augen Ohren, taub."

Müsste es dort nicht "dann schiens, als wären Augen, Ohren taub." heißen?

P. P. S. In Claudette klingt zwar das Klo mit, aber ich überlege schon die ganze Zeit, ob sie nicht auch so einen Faust-aufs-Auge Namen wie ihr lieber Reinhard bekommen könnte. Nur welchen?
(Kommentar korrigiert am 04.05.2017)
LottaManguetti (59) ergänzte dazu am 04.05.17:
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 Didi.Costaire meinte dazu am 04.05.17:
Hallo Irma,

als Tochter eines Putzteufels bist du ja wirklich putzmunter, zumindest wenn es darum geht, darüber zu schreiben.

Da in diesem Text eine Geschichte er-zählt wird, die gar nicht so nett ist und außerdem das englische Wort "rabble" auch "Mob" bedeutet und dieser mit einem D wie Didi zusammen "Drabble" ergibt, finde ich, dass man sich mit diesem Genre dem Inhalt eigentlich ganz gut annähert. :D

Die Aussage von V 3 soll (in Langform) sein:
Sie schien taub (zu sein, wenn ihre) Augen Ohren wären.
Ganz sicher bin ich mir nun auch nicht, ob das akkurat formuliert ist, aber ich glaube es geht. Auf jeden Fall sind nur Claudettes (das war der "schmutzigste" Name, den ich gefunden habe) Augen gemeint.

Das Wienern und Schlawinern wiederum passt sehr gut in Reinhards Profil. Allerdings hast du dich dabei verzählt und man müsste an anderer Stelle wiederum ein Wort hinzufügen, zumindest als Hobby-Drabbler. Jetzt bin ich aber erst mal ganz schön geschafft vom Kommentieren.

Danke für deinen Einsatz und liebe Grüße, Dirk

 Didi.Costaire meinte dazu am 04.05.17:
@ Lotta: Das liest sich gut. Danke!

 Irma meinte dazu am 05.05.17:
Danke für ’s Brille polieren, liebe Lotta. Mir fehlte da die rechte Durchsicht. Und ja, Didi, hab mich leider verzählt (*Augen wisch*).
Putzige Grüße, Irma

 Didi.Costaire meinte dazu am 05.05.17:
Ja, man hat es nicht einfach als Brillenträger. Man muss die Dinger zwar ständig entstauben, sollte sie aber weder scheuern und bürsten nach wienern.
Mitfühlende Grüße, Dirk
Lancezarus (52)
(04.05.17)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 04.05.17:
GLancend zusammengefasst, mein Guter!
Danke und schöne Grüße, Dirk

 harzgebirgler (04.05.17)
wer bürstet und bohnert vor allem im bett / der putzfummelt sicher mit lust an claudette! beste schmunzel- & abendgrüße von henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 04.05.17:
.
Noch mehr als der Putzfimmel reizt ihn das Weib.
So reißt er den Putzfummel schnell sich vom Leib.

Danke für deine Verse und schöne Grüße, Dirk
LottaManguetti (59)
(04.05.17)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 04.05.17:
Hallo Lotta,
als ich oben Kerstins Kommentar beantwortet habe, fiel mir gerade ins Auge, was die Nachbarschaft beinhaltet...
Danke fürs Kommentieren und liebe Grüße, Dirk

P.S.: Jetzt schaue ich im ZDF "Lotta & der Ernst des Lebens". Das passt doch gerade gut.
LottaManguetti (59) meinte dazu am 04.05.17:
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 Didi.Costaire meinte dazu am 04.05.17:
Worte und Inhalte haben sich ja heute mehrfach gut ergänzt. Schön! :D

 Jorge (05.05.17)
Wenn Reinhard putzt,
dann bleibt kein Auge trocken.
Nichts bleibt verschmutzt.
Ich seh sie alle rocken.
LG
Jorge

 Didi.Costaire meinte dazu am 05.05.17:
...und ich bin von den Socken.

Danke für deine Verse, Jorge!
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn (07.05.17)
Fein durchgedrabblet und sauber abgeschlossen, Dirk!
Es geht nichts über praktische Nachbarschaftshilfe!

Liebe Grüße, Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 08.05.17:
Hehe, die Räume waren ganz schön eng...
Danke für die schöne Analyse und liebe Grüße, Dirk
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