Die Hausspinne lasse ich in der Wohnung leben. Es ist kalt draußen, deswegen lasse ich sie im warmen sitzen. Sie hat sich im Ecken der Wand niedergesetzt und lebt so vor sich hin. Sie fängt zwar keine Mücken, die Arbeit muss ich mir selbst machen. Das ist der Preis, wenn man nahe am Wald wohnt. Spinnen, Mücken, allerlei Sorten an Viechern krabbeln rum. Am meisten nerven mich die Mücken, die darauf programmiert sind, nervtötende Geräusche zu machen. Selbst im Winter sind sie da, wenn man das Wasser in der Vase, wo die frischen Blumen stecken, länger als 3 Tage hält. So kann man sogar selbst Mücken züchten, um einen unliebsamen Nachbarn zu ärgern, wenn man beispielsweise die Vase vor dem offenen Fenster des Nachbarhauses schüttelt. Die fliegen ins Warme – also durch das Fenster ins Haus ein und spielen dann nachts im Schlafzimmer folterähnliche Konzerte dem müden Nachbar, der im Bett liegt.
Nachts beobachte ich, wie mehrmals das Licht in seinem Schlafzimmer an und nach einigen Minuten ausging, und bald wieder an.
Ich hielt mal die Mücke unter dem Mikroskop. Die Viecher sind voller Haare. Jedoch faszinierend genug, wie in der Winzigkeit die Natur noch detailgenau arbeiten kann. Hunderte an Härchen sträuben sich um den Körper, um den Kopf, die Farben der Augen schillern in verschiedenen Nuancen. Die Augen gleichen einem feingeschliffen dunklen Topas. Wie die Mücke wohl ihr Umfeld erlebt? Den Nachbarn? Hm.
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