Vis-à-vis

Gedicht zum Thema Nachbarschaft

von  Didi.Costaire

Wo übers Jahr die Queen und Elvis winken,
gehn jetzt am Nachmittag die Lampen an:
Im Fenster hängen Schneeflocken, die blinken,
auf seinem Schlitten thront der Weihnachtsmann.
 
Am Dach darüber funkeln Lichterketten.
Man denkt, das Grundstück stünde unter Strom.
Es flackert in verschiedensten Facetten
und keineswegs dezent und monochrom.
 
Im Garten glitzern pinke Tannenbäume,
ein Rentier und ein Einhorn stehn vorm Haus
als leuchtende Symbole seichter Träume.
Am Eingang prangt der Schriftzug: SANTA CLAUS
 
Die Nachbarschaft hat gleichfalls aufgerüstet.
Beliebt ist dort der LED-Vorhang.
Ein Schneemann, dem nach kaltem Licht gelüstet,
erstrahlt im steten Rhythmus kurz-kurz-lang.
 
Ein Wahnsinn, was die Leute alles kaufen!
Selbst wenn sie nicht die hellsten Kerzen sind,
so lassen sie die bunten Lichter laufen.
Da freut sich mancher Daddy wie ein Kind.

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Kommentare zu diesem Text


 tueichler (15.12.20)
Genau so isses!

 Didi.Costaire meinte dazu am 15.12.20:
Danke, das hast du schrörkellos formuliert.

 harzgebirgler (15.12.20)
an gottes menschwerdung zu denken durch des herrn
geburt liegt nicht allein so dekofreaks meist fern
der'n lichterorgie jedoch zeigen kann
daß viel an kind noch steckt in manchem mann.

toll geschrieben, gerne gelesen!

beste morgengrüße
henning

 Didi.Costaire antwortete darauf am 15.12.20:
Hätt's gegeben solche Lichter weiland
dort in Bethlehem wo er gezeugt,
wäre Jesus schwerlich unser Heiland.
Alle hätten bloß den Kitsch beäugt...

Danke für deine Verse
und beste Vorweihnachtsgrüße,
Dirk

 TassoTuwas (15.12.20)
Und praktisch ist so´n LED
da tut der Stromverbrauch nicht weh!

Herzliche Grüße
TT

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 15.12.20:
Da macht man gern auf dicke Hose
und sagt: Der Saft kommt aus der Dose.

Danke für deine Zeilen
und liebe Grüße,
Dirk

 EkkehartMittelberg (15.12.20)
Hallo Didi, das passt auch in meine Landschaft wie die Pflaume an den Christbaum. Es gab Zeiten, in denen ich mich darüber aufgeregt habe. Natürlich ist das Kitsch. Aber den wird die raffinierteste Kritik nicht aus der Welt schaffen. Eines ist auf jeden Fall positiv an dem Kitsch: Er bringt Licht in dunkle Zeit.
Liebe Grüße
Ekki

Kommentar geändert am 15.12.2020 um 12:24 Uhr

 Didi.Costaire äußerte darauf am 15.12.20:
Ja, die große Lichterschau
lenkt schon etwas ab vom Dunkeln,
wenn die Sterne schon nicht funkeln,
weil der Himmel grausam grau...

Danke für deine Worte
und liebe Grüße,
Dirk

 AchterZwerg (16.12.20)
Liebster aller Didien,

ich habe eine gute Nachricht für dich und deine Leidensgenossen:
Man kann auf Unterlassung klagen! Und es gibt bereits Anwälte, die sich darauf spezialisiert haben (kein Fake).

Prustende Grüße
der8.

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 16.12.20:
Danke Achter,

aber als Poet kann ich mir teure Rechtsverdreher gar nicht leisten und denke ja eher an'n Wald ...

Ich sitze höchstens mittags vorm Gericht.
Zum Klagen schreib ich lieber ein Gedicht. :)

Schöne Grüße,
Dirk

 Perry (16.12.20)
Hallo Dirk,
wenns außen strahlt, ists meistens innen dunkel.
Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen, ich habe jetzt auch eine Lichterkette, die sich selbst aus- und ei schaltet sowie in verschiedenen Rhythmen blinkt. :)
Gern reflektiert und LG
Manfred

 Didi.Costaire meinte dazu am 16.12.20:
Danke, Manfred!

Man ist vor der Lichterflut kaum mehr gefeit.
Wir feiern halt dieses Jahr Weihnachten LIGHT.

Liebe Grüße,
Dirk

 plotzn (17.12.20)
Servus Dirk,

des einen sein Light, ist des anderen sein Leid.
Dezent finde ich Weihnachts-Beleuchtung ganz schön, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten...

Strahlende Grüße!
Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 17.12.20:
Danke Stefan!

Ja, es ist die dunkle Zeit nun,
wo eim manche Menschen light tun...

Liebe Grüße,
Dirk
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