Prager Maler

Gedicht zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch

von  juttavon

der Atem verdichtet sich
im feinen Regen
du sprichst vom gegangenen Licht
es wurde zur Fratze
im grellen Schein der Verhöre

nun umfährst du mit Schwarz
die Fragen
Erinnerungen tragen Farben
verknüpfen sich zu Liebenden
als ob Vögel dem Dunkel entkämen


(aus Prag, 2017/18)


der Atem verdichtet sich
im feinen Regen
sprichst du vom gegangenen Licht
es wurde zur Fratze
im grellen Schein der Verhöre

nun umfährst du mit Schwarz
die Fragen
Erinnerungen tragen Farben
verknüpfen sich zu Liebenden
als ob Vögel dem Dunkel entkämen


(aus Prag, 2017/18)


Anmerkung von juttavon:

(3. Zeile verändert nach Vorschlag von Werner)

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (05.01.18)
Liebe Jutta,
ich gebe zu, dass ich diesen Text sehr interessant finde, kann ihn aber angesichts der Jahreszahl 2017/18 nicht erschließen.
Kannst du eine kleine Hilfe geben?
LG
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 06.01.18:
Dafür wäre ich auch dankbar. LG

 juttavon antwortete darauf am 06.01.18:
Ganz einfach: Ich war zur Jahreswende 2017/18 in Prag und habe den Text dort geschrieben, angeregt durch Gespräche mit einem Prager Maler, der seit Jahrzehnten seinen Ort in der Prager Geschichte sucht.
HG Jutta
wa Bash (47)
(05.01.18)
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 juttavon schrieb daraufhin am 06.01.18:
Das freut mich. Danke
HG Jutta

 W-M (05.01.18)
sehr gut und sehr schön, gefällt mir.

da geht noch mehr fluss:

verdichtet sich der Atem
im feinen Regen
sprichst du vom Licht
wurde es zur Fratze
im grellen Schein der Verhöre

umfährst du mit Schwarz
die Fragen
tragen Erinnerungen
die Farben
verknüpfen sich zu Liebenden

als ob Vögel dem Dunkel entkämen

 juttavon äußerte darauf am 06.01.18:
Dank Dir!

Mehr Fluss ist gut.
Teilweise übernehme ich es gerne.
Die 2. Strophe will ich so lassen, weil die Bezüge mir wichtig sind, und "nun" als deutlichen zeitlichen Kontrast.

HG Jutta

 TassoTuwas (05.01.18)
Ok, bin ich jetzt ein Kunstbanause?
Der "Prager Maler" lässt mich jetzt ratlos auf der Moldaubrücke stehen
Liebe Grüße
TT

 juttavon ergänzte dazu am 06.01.18:
"Kunstbanause"? - wer ist das nicht?!
.. und "ratlos auf der Moldaubrücke stehen" ist eine wunderschöne Idee, ich komm` mit
Dort lass Deine Fantasie spielen zur Prager Geschichte, zu Schwarz, Farben, Liebenden und der Sehnsucht nach Licht...

Danke und hG Jutta

 Habakuk (06.01.18)
„Prager Maler“ ist zunächst mal nicht genau zu identifizieren. Es könnte einer der sogenannten Maler vom KZ Theresienstadt (Fritta, Haas z. B.) gemeint sein. Wie auch immer.
„Erinnerungen tragen Farben
verknüpfen sich zu Liebenden
als ob Vögel dem Dunkel entkämen“.
Schön. Aber nicht immer entkommen die Vögel dem Dunkel. Leider.

BG
H.

 juttavon meinte dazu am 06.01.18:
Welcher Maler gemeint ist, bleibt offen bzw. den Lesenden überlassen, so sehe ich das auch.
Dein Hinweis auf die Zeichner im KZ ist eine Möglichkeit; Bedrich Fritta und Leo Haas haben ergreifende Zeugnisse hinterlassen!

Auch im tiefsten Dunkel bewahren manche Menschen die Sehnsucht nach Licht, Liebe ...; unabhängig von der realen Wahrscheinlichkeit einer Rettung. Bonhoeffer nannte das "Optimismus", eine innere Stärke angesichts von Gefahr und Grauens (heute auch Resilienz genannt).
Davon begegnete mir etwas in Gesprächen mit alten Pragern.

Dank Dir!
HG Jutta
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