Gottfindung gottverlassen

Prosagedicht zum Thema Abstraktes

von  Epiklord

Ich war außer mir gewesen mit meinen
Gedanken über das erdachte Huhn:
„Oh Gottegott”, fluchte es.”Beinahe hätte ich
den Wurm vertilgt. Liegt auch direkt neben dem Korn.“
Der Wurm mit asthmatischer Stimmlage:
„Tu dir nur keinen Zwang an, friss mich.“
„Nein, nein“, antwortete das Huhn, „wenn
ich dich töte, komme ich nicht zu Gott.“
„Hahaha“, lachte der Wurm und schüttelte den
Kopf. „Es gibt keinen Himmel für Hühner. Gott
ist in den Großhirnen der Menschen. In deinem
Hühnerhimmel ist aber keine Menschenseele, und
somit kein Gott.“

Das Huhn wurde böse. Kurz darauf beklagte es bedauernd:
„Oh Gottegott, jetzt habe ich den Wurm verschluckt.“
Der Wurm aber, der das hörte, lachte höhnisch.
Er pilgerte in den Eileiter, nistete sich ein in ein Ei,
welches später ein Mensch essen sollte, pilgerte
weiter in dessen Großhirn. Jedoch schien ihm
die Gegend gottverlassen. Er fluchte den Fluch
eines Ungläubigen. Und eine Stimme sprach zu dem Wurm:
„Gott ist in den Gehirnen der Menschen. Geht das
nicht in dein Gehirn rein?!” Da war mir plötzlich so, als
spürte ich einen Biss in die Hirnhaut und wusste:
Bei mir ist der Wurm drin.

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