Ombrage

Gedicht

von  Oreste

Als liefen wir über einen Friedhof,
gerade so, als fielen wir
nicht auf, den Eichen nicht
und nicht den Kreuzen, den Steinen
nicht und nicht den Nelken,
den Gräbern nicht
und nicht den Lichtern, gerade so,
als trügen wir das Glück
eines unbeschwerten Kindes
in unseren Greisenaugen
spazieren.


Anmerkung von Oreste:

2018

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Kommentare zu diesem Text

Stimulus (54)
(26.02.19)
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Iktomi (74) meinte dazu am 26.02.19:
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Stimulus (54) antwortete darauf am 26.02.19:
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 monalisa (26.02.19)
Hallo Oreste,
es ist, glaub ich, ein gutes Zeichen, dass mich dein Text zunächst einmal sprachlos macht. Da sind so viele feine Verästelungen enthalten, ein Netz an ... Empfindungen, subtil, leise auch irgendwie selbstverständlich. Nur die 'Greisenaugen' ragen ein wenig heraus. Mir würden 'Augen' reichen, denke ich, zum Glück des unbeschwerten Kindes und dem Konjunktiv.
Insgesamt mag ich das sehr!

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (26.02.19)
Ein gelungenes Gleichnis. Unser leben ist stets vom Tod überschattet und wir laufen ein Leben lang über einen Friedhof, ohne dabei wahrzunehmen, wie unser Blick zunehmend vergreist.
ElviraS (73)
(26.02.19)
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Jack (36)
(26.02.19)
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Piroschki (57)
(26.02.19)
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 Isaban (26.02.19)
Ich schrieb dir schon einmal, wie gut ich den Text finde: Das gilt auch 2019 noch. Es ist definitiv einer deiner besten.
MichaelBerger (44)
(26.02.19)
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 Momo (27.02.19)
Das Gedicht war für mich erst schwer zu greifen, aber intuitiv erfassbar. Das machte es für mich zu einem, mit dem ich mich gerne beschäftigt habe.

Erdlinge wurden unter dem Zeichen des Schattens geboren aus Elementen längst erloschener Sterne. Mit ihm müssen sie leben, er hängt wie ein Damoklesschwert über ihnen, und er fordert sein Recht.

Im Grunde ist schon alles da von Anfang an, das unbeschwerte Kind, aber auch der Greis. Manchmal schiebt sich das eine vor das andere, schaut der Greis aus einem Kindergesicht, oder aus einem Greisengesicht schaut uns ein Kind entgegen. Manchmal vermischen sie sich teilweise, unmerklich, oder es wird das Gegenwartsgesicht in die Zukunft gebeamt, fühlt sich greisenhaft, in der Vergangenheit wartet das Kindergesicht.
Wir leben zwischen zwei Polen, alles fließt, hin und her.

Liebe Grüße, Momo

 HerrSonnenschein (10.04.19)
Wow! Ick verneige mich, das ist ja Literatur!

Liebe Grüße

der Sonnenschein

 Oreste schrieb daraufhin am 16.04.19:
Oh, das freut mich sehr. Danke dir! (:

 albrext (10.02.21)
Ein beeindruckender Text ist dir da gelunegn!

Grüße Albrecht
Palytarol (59)
(10.02.21)
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